15 Monate Haft für ertragreiche Bankomaten-Manipulationen
Beim Cash Trapping wird der Geldausgabeschacht von Bankomaten so präpariert, dass die Banknoten beim Geldabheben im Ausgabeschacht hängen bleiben. Der Bankkunde bemerkt davon in der Regel nichts, sondern nimmt an, dass der Automat defekt ist. Der Angeklagte hatte in den Geldausgabeschlitzen jeweils eine Aluleiste samt Klebestreifen oder eine manipulierte Blende angebracht. Die dadurch zurückbehaltenen Geldscheine eignete er sich dann an, sobald die Luft rein war, indem er die Aluleiste bzw. die Blende wieder entfernte.
Er wurde dabei jedoch von Überwachungskameras gefilmt. Somit konnten ihm 92 Cash-Trapping-Fakten nachgewiesen werden. Der genaue Schaden ließ sich nicht mehr klären, er machte jedenfalls mehrere 10.000 Euro aus.
Ende 2022 variierte der 34-Jährige seine Masche, indem er die Kartenleser der Bankomaten mit Papier blockierte, die Blenden der Geldausgabefächer aufpresste, Haube und Schild der Geräte beschädigte und so an Bares gelangte. Drei derartige Fälle mit einem Schaden von weiteren 12.000 Euro kreidete ihm die Staatsanwaltschaft an.
Der Angeklagte war umfassend geständig. Er erklärte, er habe über kein Einkommen und keine feste Bleibe verfügt. Der Ukrainer wies mehrere Vorstrafen auf, darunter eine in Tschechien, wobei dieser Verurteilung ebenfalls Diebstähle zugrunde lagen. Das getrübte Vorleben wirkte sich bei der Strafbemessung entsprechend erschwerend aus.
Zusammenfassung
- Ein 34-jähriger Mann wurde am Dienstag in Wien zu 15 Monaten Haft verurteilt, nachdem er zwischen Februar 2016 und September 2023 Dutzende Bankomaten manipuliert hatte.
- Durch das Anbringen von Aluleisten und Klebestreifen oder manipulierten Blenden in den Geldausgabeschächten konnte er unbemerkt Banknoten entwenden; insgesamt wurden ihm 92 Fälle nachgewiesen.
- Der genaue Schaden ist nicht mehr feststellbar, beträgt aber mehrere zehntausend Euro; zusätzlich entstanden Ende 2022 weitere Schäden von 12.000 Euro durch eine veränderte Vorgehensweise.