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Kommentar: Blauer Hassredner

Im täglichen Newsletter kommentiert PULS 24 Chefredakteur Stefan Kaltenbrunner das tagesaktuelle Geschehen.

Beleidigend, untergriffig, rassistisch, primitiv. Anders lässt sich Herbert Kickls erste Aschermittwochrede als Parteichef nicht zusammenfassen. Auch wenn der Launigkeitsfaktor dieser Ansprachen abgezogen wird, bleibt ein unangenehmer bis verstörender Nachgeschmack.

Kickl hat in seinen Reden und öffentlichen Auftritten mittlerweile jegliches Maß und Ziel verloren. Kickl hetzt, diffamiert, verdreht die Fakten und radikalisiert sich in seiner Sprache immer mehr. Er zerstört nicht nur den Diskurs, er setzt sich auch bewusst über alle politischen und gesellschaftlichen Grundregeln hinweg.

Kickl gefällt sich sichtlich in seiner Rolle des Hassredners, badet im Applaus seiner Anhänger. Er, der jahrelang in der zweiten Reihe stand, darf sich endlich im blauen Sonnenlicht aalen.

Der politische Mitbewerber setzt ihm dabei nach wie vor keine Grenzen, zieht öffentlich keine rote Linien. Im Gegenteil, SPÖ und ÖVP sitzen wie das Kaninchen vor der blauen Schlange, imitieren und kopieren freiheitliche Narrative, ohne klare Abgrenzung und Distanzierung.

Damit gehen sie eine stille Komplizenschaft ein, die sich bei der nächsten Wahl wohl mit einer FPÖ auf Platz 1 rächen wird.

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