Warum wir uns um Swifties keine Sorgen machen müssen
Wenn man in Österreich mit einem Mikrofon auf Menschen zugeht und sie fragt, ob sie einem ein paar Fragen beantworten können, gibt es nur selten ein ja. Meist eher ein genervtes Kopfschütteln, vielleicht sogar ein leicht verächtliches Abwinken. Das ist okay, wir sind wohl ein kamerascheues Volk. Als Journalistin gewöhnt man sich schnell daran.
Umso mehr sind aber die letzten Tage in meinem Job hervorgestochen: Seit Beginn der Woche habe ich mich der Berichterstattung über die geplanten Taylor-Swift-Konzerte gewidmet. Mich unter Menschen gemischt, die leuchtende Augen bekommen haben, wenn sie nach ihrem Idol und der gemeinsamen Fan-Gemeinschaft gefragt worden sind.
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Auch wenn ich einige Lieder von Taylor Swift sehr gerne mag, war es das erste Mal, dass ich so richtig viel mit Swifties zu tun hatte. Und es hat mich mehr berührt, als erwartet.
Beim Baum in der Corneliusgasse ist der Groschen gefallen. Dort hängen Fans Freundschaftsarmbänder auf, tauschen sich aus und geben auch gerne Interviews. Eines ist klar: Swifties sind bereit, WIRKLICH viel für die Sängerin zu geben.
Swiftie-Treffen in der Corneliusgasse
Ein Fan hat ihren Job gekündigt, um aus den USA anreisen zu können. Andere sind aus Israel gekommen, wohlwissend, dass die Lage im Nahen Osten noch weiter kippen könnte - und sie dann vielleicht nicht so schnell wieder zurückkönnen.
Es geht weit über Musik hinaus
Für Außenstehende kann das skurril wirken. Aber unter den Swifties gibt es ein unausgesprochenes Einverständnis, dass nicht verurteilt, beurteilt oder kommentiert wird. Die Hingabe der Fans geht nämlich lange über die Musik hinaus. Das wirklich besondere ist die Gemeinschaft.
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Das zeigt sich auch am Mittwoch: Mehr als hundert Menschen treffen sich zum Fan-Picknick im Prater. Jeder hat etwas mitgebracht: Decken, Snacks, Perlen für Armbänder.
"Wollte nicht, dass sie alleine im Hotelzimmer sind"
Die Idee kam von Mahée, einer Französin, die in Österreich lebt. Warum? Weil sie an die ganzen aufgeregten Fans denken musste, die aus dem Ausland angereist sind, vielleicht sogar alleine, nur um das Konzert zu erleben.
"Ich wollte nicht, dass sie den Tag vor der Show alleine im Hotelzimmer verbringen." Deswegen hat sie das Ganze einfach selbst in die Hand genommen. Es wird gelacht, getratscht, für die nächsten Tage geplant. Die Worte "Safe Space" fallen immer wieder in Gesprächen.
Traurige Swifties? Keine Sorge
Der Gedanke, dass alle Menschen, die ich in den letzten drei Tagen voller Erwartungen und Euphorie getroffen habe, jetzt enttäuscht wurden, macht mich traurig. Aber Sorgen mache ich mir keine um sie.
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Unter einem Social-Media-Posting zur Absage der Konzerte sticht ein Kommentar hervor: "Ich bin extra nach Wien gereist und sitze jetzt tieftraurig in meinem Hotel." Darunter sammeln sich die Antworten: "Ich auch, lass uns gemeinsam auf ein Getränk gehen!"
Trotz Bedrohung ist die Gemeinschaft ein Safe Space. Und das wird sie mit oder ohne Konzerte auch bleiben.
Zusammenfassung
- PULS 24 Reporterin Carla Márquez ist bei ihrer Arbeit in dieser Woche zum ersten Mal wirklich intensiv mit Swifties in Kontakt gekommen.
- "Und es hat mich mehr berührt, als erwartet", schreibt sie in ihrem Kommentar.
- Um Swifties muss man sich keine Sorgen machen, findet sie, die passen nämlich gut aufeinander auf.