Geimpft im Spital? Es gibt Fälle, genaue Daten fehlen
Jeden Tag werden von den Ministerien für Inneres und Gesundheit die aktuellen Corona-Zahlen ausgeschickt. In der Statistik scheinen sowohl Neuinfektionen als auch die absoluten Zahlen für Genesene und Verstorbene auf. Am gestrigen Sonntag zum Beispiel stieg die Zahl der Erkrankten um 452 Fälle, eine Person starb, am Montag waren es 364 Neuinfektionen, wieder starb eine Person, 124 waren hospitalisiert, 31 mussten intensivmedizinisch betreut werden.
Ein wichtiger Wert fehlt jedoch. Es ist nicht erfasst, wie viele der neu Erkrankten bereits geimpft wurden. Diese Verknüpfung wird laut Gesundheitsministerium nicht hergestellt, wie der "Kurier" berichtet. Es sei noch nicht einmal vorgeschrieben, dass in den Krankenhäusern kontrolliert wird, ob neu aufgenommene Patienten bereits teil- oder vollimmunisiert sind. Es werde zwar üblicherweise gemacht, aber verpflichtend sei das nicht.
Delta-Variante: Infektion trotz Impfung?
Aufgrund der Delta-Variante häufen sich die Fälle, in denen sich Menschen trotz Vollimmunisierung infiziert haben.
367 Impfdurchbrüche
Allein Daten zu Impfdurchbrüchen liegen vor. Wenn ein Mensch in Österreich trotz Immunisierung an Corona erkrankt und Fieber bekommt oder zu husten beginnt, wird das als Nebenwirkung der Impfung erfasst. Seit mit dem Impfen begonnen wurde sind 376 Fälle bekannt, 20 Geimpfte kamen ins Spital, 16 Personen starben. Was fehlt, sind Angaben, wie viele Geimpfte zwar erkrankt sind, jedoch symptomlos blieben.
Komplexitätsforscher Peter Klimek bemängelt im "Kurier", dass es "an einem Intensivregister, das man mit dem Impfregister verknüpfen könnte" mangle. Es sei auch nicht möglich, die bundesweiten Spitalsdaten tagesaktuell mit Impfdaten zu verknüpfen. Ein dahingehender Versuch sei an Datenschutzbedenken gescheitert.
In Österreich sei es deshalb auch nicht möglich, internationale Studien zur Wirksamkeit der Impfungen gegen die Delta-Variante zu überprüfen. Fast alle Corona-Fälle in Österreich sind inzwischen auf die ansteckendere Variante zurückzuführen.
Zusammenfassung
- Bei der Erfassung der Spitalszahlen fehlen genaue Werte, wie viele der Patienten gegen Corona bereits geimpft sind.