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Wirtschaftsprognose für Eurozone nach unten korrigiert

Die Europäische Kommission sagt für die EU ein "bescheidendes Wachstum" voraus. Kommendes Jahr soll das Wachstum in der EU 1,5 und in der Eurozone 1,3 Prozent erreichen, 2026 dann 1,8 respektive 1,6 Prozent. In ihrer Frühlingsprognose hatte die Kommission noch etwas bessere Zahlen für die EU und Österreich erwartet.

EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni nahm in seiner Pressekonferenz auch auf das österreichische Budgetdefizit Bezug: "Es gibt in unserer Prognose eine Tendenz zu einem leichten Anstieg von Schulden und Defizit in den kommenden Jahren."

"Das gesamtstaatliche Defizit Österreichs wird voraussichtlich in den Jahren 2024-2026 drei Prozent der Wirtschaftsleistung übersteigen, während die öffentliche Schuldenquote auf über 80 Prozent steigen wird", so die Kommission in ihrem Bericht.

Für heuer werden 3,6 Prozent Budgetdefizit erwartet, für kommendes Jahr 3,7 und für 2026 3,5 Prozent.

Damit liegt das Defizit klar über der sogenannten Maastricht-Grenze von drei Prozent. Erlaubt ist eine Neuverschuldung von höchstens drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), gleichzeitig darf der Schuldenstand eines Mitgliedsstaates 60 Prozent der Wirtschaftsleistung nicht überschreiten. Wird dies nicht eingehalten, kann die EU-Kommission Defizitverfahren einleiten.

Prognose für die Eurozone nach unten korrigiert

Kommendes Jahr soll das Wachstum weniger steigen, als zuvor angenommen. Es soll in der EU 1,5 und in der Eurozone 1,3 Prozent erreichen, 2026 dann 1,8 respektive 1,6 Prozent.

Für heuer wurde eigentlich ein Plus der EU-Wirtschaftsleistung um 1,0 Prozent erwartet, für 2025 um 1,6 Prozent. Für die Eurozone wurde mit 0,8 respektive 1,4 Prozent gerechnet.

Für Österreich wurde im Mai für 2024 noch ein kleines Plus von 0,3 Prozent vorhergesagt, 2025 ein Zuwachs von 1,6 Prozent. Wifo und IHS gehen ebenfalls davon aus, dass die heimische Wirtschaft heuer schrumpfen wird.

Video: Wirtschaft schrumpft weiter

Inflation sinkt

Die schwächelnde Konjunktur wird von weiter sinkenden Inflationszahlen begleitet: Die Gesamtinflation im Euroraum soll sich im Jahr 2024 auf 2,4 Prozent quasi halbieren, von 5,4 Prozent 2023. 2025 soll sie weiter auf 2,1 Prozent sinken, 2026 auf 1,9 Prozent.

Damit wäre auch das Ziel der Europäischen Zentralbank, die Inflationsrate unter 2 Prozent zu halten, wieder erreicht. In der EU wird die Gesamtinflation von 6,4 Prozent im Jahr 2023 auf 2,6 Prozent sinken, und die Jahre darauf um 2,4 bzw. 2,0 Prozent. In Österreich dürften die Preise heuer um 2,9 Prozent steigen, danach um 2,1 bzw. 1,7 Prozent.

Arbeitslosigkeit bleibt relativ gleich

Die Arbeitslosigkeit bleibt in allen Gebieten weiter recht stabil: Für die EU werden heuer 6,1 Prozent und im kommenden Jahr 5,9 Prozent erwartet, für die Eurozone 6,5 bzw. 6,3 Prozent. Österreich liegt mit 5,3 Prozent in beiden Jahren (nach Eurostat-Definition) leicht unter dem EU-Durchschnitt.

"Eine weitere Zunahme der protektionistischen Maßnahmen der Handelspartner könnte den globalen Handel beeinträchtigen und die sehr offene Wirtschaft der EU belasten", geht die Brüsseler Behörde nur indirekt auf die vom designierten US-Präsidenten Donald Trump angekündigten Strafzölle auf viele europäische Produkte ein.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Europäische Kommission sagt für die EU ein "bescheidendes Wachstum" voraus.
  • Kommendes Jahr soll das Wachstum in der EU 1,5 und in der Eurozone 1,3 Prozent erreichen, 2026 dann 1,8 respektive 1,6 Prozent.
  • In ihrer Frühlingsprognose hatte die Kommission noch etwas bessere Zahlen für die EU und Österreich erwartet.