WKStA ermittelt wegen Wiener "Schnitzelbonus"
Insgesamt 2,4 Millionen Euro nahm die Stadt Wien in die Hand, um in mehreren Medien wie der "Kronen Zeitung", in der Gratiszeitung "Heute" oder in "Der Standard" die Gastro-Gutscheine nach dem ersten Corona-Lockdown 2020 zu bewerben. Insgesamt wurden bei der Aktion rund 34 Millionen Euro vergeben, um Gastronomiebetriebe vor der Schließung nach dem Lockdown zu schützen.
Die Gestaltung der Inserate sorgte dafür, dass die Gutscheine in Folge "Schnitzelbonus" genannt wurde. Und genau wegen der Inserate ermittelt nun die WKStA, berichtet das "Ö1-Morgenjournal".
Gegen wen wird ermittelt?
Derzeit ermittelt die WKStA gegen unbekannte Täter der Stadt Wien wegen des Verdachts der Untreue.
Warum?
Es geht um die Frage, warum Geld in die Bewerbung der Gutscheine gesteckt wurde - die Gutscheine selbst wurden inklusive Begleitschreiben der Stadt Wien an alle Haushalte verschickt. Und es wurde breit darüber berichtet.
Es wird geprüft, ob die Stadt Wien "die Grundsätze der guten Verwaltung, also Zweckmäßigkeit, Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit" eingehalten hat.
Was sagt die Stadt Wien?
Der Anwalt der Stadt, Johannes Zink, bestätigte die Ermittlungen. Er weist die Vorwürfe zurück und spricht von einer "offensichtlich politisch motivierten, anonymen Anzeige". Man habe bereits Stellung genommen.
Hat die Aktion irgendwann jemand kontrolliert?
Ja. Der Wiener Stadtrechnungshof hat die Abwicklung der Initiative bereits im Jahr 2022 geprüft und sie insgesamt für gelungen befunden. Die Werbungskosten seien damals in Relation zu den insgesamt im Rahmen der Aktion gestanden, hieß es.
Video: Nachhaltige Gastronomie
Zusammenfassung
- Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt gegen die Stadt Wien wegen des Verdachts der Untreue.
- Die Ermittlungen stehen im Zusammenhang mit den Inseraten zu den Gastro-Gutscheinen nach dem ersten Corona-Lockdown 2020.