Streikfreigabe erteilt: Harte Metaller-Verhandlungen
Am Donnerstag um 11.00 Uhr startet die vierte Verhandlungsrunde für den Kollektivvertrag (KV) 2024 der Metalltechnischen Industrie. Bisher gehen die Vorstellungen noch sehr weit auseinander, bei der dritten Gesprächsrunde hatten sich die Sozialpartner schon nach ein paar Stunden nichts mehr zu sagen.
Was folgte, waren Betriebsversammlungen in der Metallindustrie. Sollte man sich weiter nicht einigen, hat der ÖGB bereits Streikfreigaben erteilt.
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Arbeitgeber sehen wenig Spielraum
Der Verhandlungsleiter der Arbeitgeberseite, Christian Knill, verwies am Donnerstag im Ö1-"Journal um acht" erneut auf die verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die wenig Spielraum für Erhöhungen ließen. Ob die Arbeitgeber heute ein neues Angebot vorlegen werden, ließ er offen.
"Es ist eine Verhandlung, da müssen sich beide bewegen", sagte Knill, Obmann des Fachverbandes der Metalltechnischen Industrie (FMTI). "Wenn wir sehen, dass wir nur so hingetrieben werden und es heißt 'erhöht's, erhöht's, erhöht's, aber wir bleiben bei unseren 11,6 Prozent', dann wird es schwierig werden."
Die Jugendorganisation der Gewerkschaft (PRO-GE Jugend) veranstaltet heute Vormittag im Vorfeld der vierten Verhandlungsrunde eine Medienaktion vor der Wirtschaftskammer in Wien. Die PRO-GE Jugend fordert einen "respektvollen" Lohnabschluss für die jungen Beschäftigten in der Metallindustrie und eine bessere Einstufung der Lehrabsolventinnen und Lehrabsolventen, teilte sie in einer Aussendung mit.
Auseinanderklaffende Forderungen
In der Metallindustrie liegt die Forderung nach 11,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt am Tisch, die Arbeitgeber bieten 2,5 Prozent und eine Einmalzahlung von 1.050 Euro an. Von Einmalzahlungen halten aber die Gewerkschaften wenig, wie PRO-GE-Chefverhandler Reinhold Binder vergangene Woche vor Arbeitnehmern bei einer Betriebsversammlung klar machte.
"Mit die Einmalzahlungen können's scheißen gehen", meinte Binder. Der Ton hatte sich zuletzt deutlich verschärft, vor der dritten Verhandlungsrunde hatten die Arbeitgeber beklagt, dass sie anonyme Drohungen erhalten würden.
Ähnliches meinte auch GPA-Chefverhandler Karl Dürtscher gegenüber PULS 24, das Angebot sei eine "Frotzelei".
Zusammenfassung
- Bei den Metaller-Verhandlungen steht es am Donnerstag Spitz auf Knopf. Sollte man sich weiter nicht einigen, seien schon nächste Woche Streiks möglich.
- In der Metallindustrie liegt die Forderung nach 11,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt am Tisch, die Arbeitgeber bieten 2,5 Prozent und eine Einmalzahlung von 1.050 Euro an.
- "Mit die Einmalzahlungen können's scheißen gehen", meinte Chefverhandler Reinhold Binder.