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Spionage-Vorwürfe

Kurz-Geschäftspartner muss vor Gericht

05. März 2025 · Lesedauer 2 min

Erst im Februar wurde bekannt, dass das Cybersicherheit-Start-up von Ex-ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz in den elitären Zirkel der "Unicorns" aufgestiegen und damit mehr als eine Milliarde US-Dollar wert ist. Nun sorgte die "Dream Group" aber für Negativ-Schlagzeilen: Kurz' Geschäftspartner und Co-Gründer muss in Spanien vor Gericht.

Es kam für viele überraschend, dass Sebastian Kurz seine Karriere nach der Politik in dieser Form weiterführt. 2023 gründete er mit den Israelis Shalev Hulio und Gil Dolev eine Firma für Cybersicherheit. 

Im Februar gelang ein Meilenstein, der den meisten Start-ups verwehrt bleibt. Sie sammelten 100 Millionen Dollar von Investoren ein - darunter Bain Capital. Damit stieg die Bewertung der Dream Group auf 1,1 Milliarden Dollar - damit wurde sie zum "Unicorn". 

Vor allem Shalev Hulio war damals schon kein ungeschriebenes Blatt. Er ist Mitgründer der NSO-Group, die vor allem mit ihrer Spionage-Software Pegasus Bekanntheit erlangte. Damit können umfassende Daten von Smartphones abgesaugt werden.

Spionage, nicht nur gegen "die Bösen"

Staaten sollten damit Terror und Kriminalität bekämpfen können, so das Marketing-Versprechen. Das internationale Recherchenetzwerk "Project Pegasus" legte aber offen, dass die Software auch dazu verwendet wurde, Journalisten, Politiker, NGOs, Menschenrechtsaktivisten und Mitglieder des Militärs auszuspionieren. 

Unter den prominentesten Namen fanden sich etwa Frankreichs Präsident Emmanuel Macron oder der damalige Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel. Die Software wurde auch von autoritären Regimen wie Saudi-Arabien eingesetzt. 

Wegen Spionage vor Gericht

Auch damit hat sich Shalev Hulio den Spitznamen "Israel's cyber bad boy" erarbeitet. Nun muss er allerdings in Spanien vor Gericht, wie das Branchenportal "The Record" berichtet. 

Ein Gericht in Barcelona hat Hulio und zwei andere ranghohe NSO-Mitarbeiter angeklagt. Dabei geht es um einen aufsehenerregenden Hacking-Angriff auf 63 Mitglieder der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung. Die meisten Vorfälle sollen sich zwischen 2017 und 2020 abgespielt haben. 

"Dies ist ein wichtiger Präzedenzfall im Kampf gegen Spionage in Europa und stellt einen bedeutenden Fortschritt in den Ermittlungen dar", heißt es in einer Pressemitteilung der katalanischen Menschenrechtsorganisation Iridia. "Die beteiligten Personen werden sich persönlich vor Gericht verantworten müssen." Irdia zufolge wird wegen des Gesetzes über die "Entdeckung und Weitergabe von Geheimnissen" in Barcelona ermittelt. 

Video: Kurz analysiert Trumps Wahlsieg

Zusammenfassung
  • Erst im Februar wurde bekannt, dass das Cybersicherheit-Start-up von Ex-ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz in den elitären Zirkel der "Unicorns" aufgestiegen und damit mehr als eine Milliarde US-Dollar wert ist.
  • Nun sorgte die "Dream Group" aber für Negativ-Schlagzeilen: Kurz' Geschäftspartner und Co-Gründer muss in Spanien vor Gericht.
  • Ein Gericht in Barcelona hat Shalev Hulio und zwei andere ranghohe NSO-Mitarbeiter angeklagt.
  • Dabei geht es um einen aufsehenerregenden Hacking-Angriff auf 63 Mitglieder der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung.