APA/ROLAND SCHLAGER

Signa Prime: Pleite, aber Steuer-Guthaben bei der Finanz

Die Signa Prime, Flaggschiff des insolventen Immobilienkonzerns des Investors René Benko, hat offenbar bei der Finanz ein Guthaben, statt Schulden. Das könnte Folgen für das Insolvenzverfahren haben.

Wende im Tauziehen um das Insolvenzverfahren der Signa Prime, einer der wichtigsten Signa-Töchter aus René Benkos implodierten Immobilien-Imperium. Bekanntermaßen wird das Verfahren jetzt mit einer Treuhandlösung abgewickelt.

Dagegen wehrte sich die Republik, vertreten durch Wolfgang Peschorn, Chef der Finanzprokuratur. Er wollte stattdessen einen Konkurs und legte am Handelsgericht Wien Rechtsmittel ein. Doch dafür könnte der Republik nun die Grundlage fehlen. 

Aus Minus wurde Plus

Zunächst ging man nämlich davon aus, dass die Signa 800.000 Euro an Steuerschulden hat, damit wäre die Republik eine Gläubigerin. Doch die Finanz habe nun festgestellt, dass die Signa Prime gar keine Schulden, sondern sogar ein Guthaben bei der Finanz habe, berichtete der "Standard". 

Im Rahmen der Corona-Pandemie sei es möglich geworden, steuerliche Verluste "rückzutragen" und mit Gewinnen gegenzurechnen. Dadurch sei aus einem Minus von 800.000 Euro ein Plus von 2,5 Millionen geworden. Das könnte sich auf das Insolvenzverfahren auswirken.

Video: Benko im U-Ausschuss

Zieht die Republik Rechtsmittel zurück?

Wie die Republik nun weiter vorgehen will, war zunächst unklar. Peschorn wollte laut Standard keine Stellungnahme abgeben, die APA hat ihn zunächst nicht erreicht.

Die Sanierungsverwalterin der Signa Prime, ABEL Rechtsanwälte, zeigte sich zunächst zurückhaltend. "Jetzt gilt es, die rechtliche Klärung dieser Frage abzuwarten. Sobald dieses Thema juristisch geklärt ist, kann man beginnen, die Treuhandsanierung bei Signa Prime Selection AG, im Sinne der Gläubiger, die derselben mit überwiegender Mehrheit zugestimmt haben, umzusetzen", teilte sie PULS 24 mit. 

ribbon Zusammenfassung
  • Die Signa Prime, Flaggschiff des insolventen Immobilienkonzerns des Investors René Benko, hat offenbar bei der Finanz ein Guthaben, statt Schulden.
  • Zunächst ging man nämlich davon aus, dass die Signa 800.000 Euro an Steuerschulden hat, damit wäre die Republik eine Gläubigerin.
  • Doch die Finanz habe nun festgestellt, dass die Signa Prime gar keine Schulden, sondern sogar ein Guthaben bei der Finanz habe, berichtete der "Standard". 
  • Das könnte Folgen für das Insolvenzverfahren haben.