Signa-Gläubiger: Insolvenz wegen "illegaler Zahlungen"
Die größte Insolvenz der Zweiten Republik wird immer mehr zum Krimi. Die "Financial Times" berichtet unter Berufung auf Gläubigervertreter von "illegalen Zahlungen" der Signa Development Selection (SDS), die letztlich zur Zahlungsunfähigkeit des gesamten Signa-Firmenkonstrukts führten.
-
Mehr lesen: Geldwäsche-Ermittlungen gegen Benko
Die SDS verwaltet Entwicklungsprojekte der Signa wie Luxushotels und Luxus-Kaufhäuser in europäischen Metropolen und war jener Teil der Signa Holding, wo die größten Umsätze erwirtschaftet wurden.
SDS wäre wirtschaftlich überlebensfähig gewesen
Die Signa machte bisher Veränderungen am europäischen Immobilienmarkt, bedingt durch die Leitzinserhöhungen, für die Insovlenz der gesamten Holding verantwortlich. Gläubigervertreter meinen, dass die SDS trotzdem wirtschaftlich überlebensfähig gewesen wäre, wären nicht Hunderte Millionen an Kapital abgeflossen.
Insgesamt 600 Millionen Euro sollen von der SDS aus in verschiedene bisher unbekannte Kanäle geflossen sein. Die Signa Development Selection meldete am 29. Dezember Insolvenz an. Die Forderungen belaufen sich auf insgesamt 2,6 Milliarden Euro.
"Portokasse" für Rest der Signa Holding
Der Vorwurf der Gläubigervertreter ist, dass die profitable SDS vom Rest der Signa Holding als "Portokasse" genutzt wurde.
Dieses fehlende Geld wiederzubekommen sei ein "entscheidender Faktor" bei der Bedienung der offenen Gläubiger-Forderungen, wurde diesen vom Insolvenzverwalter mitgeteilt.
Benko mittlerweile in Privatinsolvenz
Signa-Gründer René Benko hat vergangene Woche Privatinsolvenz als Unternehmer angemeldet. Es ist aktuell unklar, zu welchen Vermögenswerten er über seine diversen Stiftungen zu Gunsten seiner Mutter und Kinder noch Zugang hat.
Mehr dazu:
Zusammenfassung
- Die Signa Holding von René Benko sei in die Insolvenz gerutscht, weil von der Tochterfirma Signa Development Selection "illegale Zahlungen" von insgesamt 600 Millionen Euro an unbekannte Kanäle flossen.
- Das sagten Gläubiger-Vertreter der "Financial Times".
- Die Signa Development Selection meldete am 29. Dezember Insolvenz an. Die Forderungen belaufen sich auf insgesamt 2,6 Milliarden Euro.
- Die SDS verwaltet Entwicklungsprojekte der Signa wie Luxushotels und Luxus-Kaufhäuser in europäischen Metropolen und war jener Teil der Signa Holding, wo die größten Umsätze erwirtschaftet wurden.
- Signa-Gründer René Benko hat vergangene Woche Privatinsolvenz als Unternehmer angemeldet.
- Es ist aktuell unklar, zu welchen Vermögenswerten er über seine diversen Stiftungen zu Gunsten seiner Mutter und Kinder noch Zugang hat.