SchokoladeAdobe Stock

Rekordstrafe für Milka- und Oreo-Hersteller

Der US-Lebensmittelkonzern Mondelez hat von der EU eine Millionenstrafe aufgebrummt bekommen. Jahrelang sollen die Preise künstlich hoch gehalten worden sein.

Der US-amerikanische Schoko-Gigant Mondelez hat laut Ermittlungen der EU-Kommission den Wettbewerb über Jahre verzerrt und seine Produkte künstlich teurer gemacht. Deswegen verhängte die Behörde am Donnerstag eine Strafe in Höhe von 337,5 Millionen Euro, wie die Wettbewerbshüter mitteilten. Das ist die höchste Strafe, die die EU-Kommission je gegen einen Lebensmittelkonzern verhängt hat.

Preise künstlich hoch gehalten

Mondelez hätte seine Handelspartner daran gehindert, Produkte in einem EU-Staat günstig einzukaufen und in einem anderen teurer zu verkaufen. "Mondelez hat das getan, um die Preise für seine Produkte zum Nachteil der Verbraucherinnen und Verbraucher hochzuhalten", so EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.

Insgesamt stellte die EU-Kommission 22 rechtswidrige Vereinbarungen, beziehungsweise Geschäftspraktiken fest, die gegen EU-Verträge verstoßen. "Durch diese illegalen Praktiken konnte Mondelez weiterhin höhere Preise für seine eigenen Produkte verlangen, was letztlich zum Nachteil der Verbraucher in der EU war", ergänzte die EU-Kommission. Mondelez stellt eine Reihe bekannter Produkte her, darunter Milka-Schokolade, Toblerone, Daim, Oreo, Mikado, Philadelphia und Tuc.

MondelezMondelez International

Eine Vereinbarung habe laut den EU-Wettbewerbshütern zum Beispiel angeordnet, dass Kunden von Mondelez für Ausfuhren höhere Preise hätten verlangen müssen als für Inlandsverkäufe. "Diese Vereinbarungen und abgestimmten Verhaltensweisen fanden zwischen 2012 und 2019 statt und betrafen alle EU-Märkte", so die Kommission.

Strafe hätte noch höher sein können

Zudem habe sich Mondelez geweigert, einen Makler in Deutschland zu beliefern. Damit habe das US-Unternehmen den Weiterverkauf von Schokoladentafelprodukten in Österreich, Belgien, Bulgarien und Rumänien verhindern wollen, da die Preise in Deutschland günstiger gewesen seien.

Eigentlich sollte die Strafe noch höher ausfallen. Weil Mondelez mit der EU-Kommission zusammengearbeitet und seine Verantwortung ausdrücklich anerkannt habe, sei dem Unternehmen 15 Prozent der Geldstrafe erlassen worden, so die Wettbewerbshüter.

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ribbon Zusammenfassung
  • Der US-Lebensmittelkonzern Mondelez hat von der EU eine Millionenstrafe aufgebrummt bekommen.
  • Jahrelang sollen die Preise künstlich hoch gehalten worden sein.
  • Deswegen verhängte die Behörde am Donnerstag eine Strafe in Höhe von 337,5 Millionen Euro, wie die Wettbewerbshüter mitteilten.
  • Das ist die höchste Strafe, die die EU-Kommission je gegen einen Lebensmittelkonzern verhängt hat.