Oper SanctaStaatsoper Stuttgart/Matthias Baus

Sex-Oper: Weiblicher Jesus baumelt nackt von der Decke

Die Premiere der Oper "Sancta" sorgte in Stuttgart für Notarzt-Besuche. Von expliziten Sex-Szenen bis hin zu Verwundungen auf der Bühne - die Performance der österreichischen Regisseurin Florentina Holzinger ist nichts für schwache Nerven. Ein Video zeigt, wie etwa eine Darstellerin als Jesus nackt von der Decke hängt.

In Wien war die Opernperformance "Sancta" der Österreicherin Florentina Holzinger vom Publikum noch gefeiert worden, in Stuttgart musste mehrmals der Arzt kommen. 18 Menschen hatten teils über Übelkeit geklagt, teilte die Stuttgarter Staatsoper mit.

Das rein weibliche Ensemble, das großteils Nonnen mimt, führt etwa bereits zu Beginn eine lange Masturbationsszene auf, heißt es in einer früheren Kritik der Aufführung in Mecklenburg.

Religion bleibt auch abseits der Nonnen Thema: Schauspielerin Annina Machaz (39) spielt zugleich Jesus und auch Adam. Dabei baumelt sie nackt von der Decke und lässt sich von Eva einen Apfel reichen, wie der Trailer der Oper zeigt.

Die Darstellung der Kirche verärgerte bereits in Wien den Theologen Jan-Heiner Tück. Er sprach davon, dass "Sancta" die "Doppelzüngigkeit und Heuchelei des gegenwärtigen Kulturbetriebs" zeige. Denn während Respekt gegenüber Minderheiten gefordert werde, würde das, was anderen heilig sei, "in den Dreck gezogen" werde.

Verwundung auf der Bühne

Dass die Aufführung nichts für schwache Nerven ist, macht die Staatsoper schon auf ihrer Website klar. Sie warnt, dass man bei der Performance "explizite sexuelle Handlungen sowie Darstellungen und Beschreibungen von (sexueller) Gewalt" sehe. Zudem würden "echtes Blut sowie Kunstblut, Piercingvorgänge und das Zufügen einer Wunde zu sehen" sein.

Einer Darstellerin wurde in der Aufführung in Mecklenburg mit dem Skalpell ein Stück Fleisch aus der Haut geschnitten. Später wurde es laut Kritikerin gebraten und beim nachgestellten letzten Abendmahl gegessen.

Die große Aufregung hat der Oper aber nicht geschadet. Laut Johannes Lachermaier seien die restlichen 7.000 Karten so gut wie ausverkauft.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Premiere der Oper "Sancta" sorgte in Stuttgart für Notarzt-Besuche.
  • Von expliziten Sex-Szenen bis hin zu Verwundungen auf der Bühne - die Performance der österreichischen Regisseurin Florentina Holzinger ist nichts für schwache Nerven.
  • Ein Video zeigt, wie etwa eine Darstellerin als Jesus nackt von der Decke hängt.