OMV-Aktionäre stimmen über Entlastung von Ex-Chef Seele ab
Die Aktionäre des teilstaatlichen Ölkonzerns OMV stimmen am Mittwoch in der Hauptversammlung (HV) darüber ab, ob sie Ex-Vorstandschef Rainer Seele die Entlastung erteilen.
Im Juni 2022 wurde eine Sonderprüfung gegen den Ex-Chef eingeleitet. Vorgeworfen wurden ihm Missmanagement bei dem Geschäft mit Russland und ein Sideletter für den ehemaligen Compliance-Beauftragten des Ölkonzerns.
Die Stimmen der beiden Kernaktionäre - der Staatsholding ÖBAG und des staatlichen Ölkonzerns von Abu Dhabi ADNOC - reichen dafür aus. Im Vorjahr war Seele das Misstrauen ausgesprochen worden. Nach einer Sonderprüfung, die kein "einklagbares Fehlverhalten" ergab, empfahl der Aufsichtsrat aber die Entlastung.
OMV befeuert Klimakrise weiter
Rund um die Hauptversammlung werden zudem Proteste von Klimaschützern erwartet. Auch die Aktionäre nehmen die Strategie der OMV kritisch unter die Lupe. Florian Beckermann vom Interessenverband für Anleger (IVA) sieht bei der Transformation jedoch Fortschritte. Die "Ölmänner" Seele und Pleininger seien weg, sagte Beckermann im Vorfeld der HV zur APA.
Die OMV stieß 2022 laut ihrem Nachhaltigkeitsbericht 10,9 Mio. Tonnen Kohlendioxid (CO2) und 20.000 Tonnen Methan (CH4) aus und zählt damit neben der voestalpine und der Wien Energie zu Österreichs größten CO2-Emittenten. Rechnet man die Treibhausgasemissionen dazu, an denen die OMV indirekt beteiligt ist - etwa beim Verbrennen von Diesel und Benzin in Autos oder Kerosin in Triebwerken -, beliefen sich die Emissionen 2022 auf 132,8 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente.
Zusammenfassung
- Am Mittwoch wird bei der Hauptversammlung der OMV entschieden, ob Ex-Chef Rainer Seele entlastet wird.