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Nächste Pleite? Dienstag als Schicksalstag für Galeria Kaufhof

Laut Medienberichten soll Galeria Kaufhof den dritten Insolvenzantrag der letzten Jahre vorbereiten. Sie dürfte von den Pleiten im Signa-Firmengeflecht von René Benko mitgerissen worden sein.

Laut verschiedenen Medienberichten könnte am Dienstag der Insolvenzantrag von Galerie Karstadt Kaufhof eingebracht werden. Grund dürfte eine wohl ausbleibende Finanzierung der Signa-Mutter nach der Insolvenz der Holding im November sein.

Dabei würde es sich um die dritte Insolvenz der Kaufhauskette innerhalb der letzten drei Jahre handeln. Die insolvente Signa rund um den Tiroler Unternehmer René Benko hatte sich im Rahmen der letzten Insolvenz von Galeria dazu verpflichtet, 200 Millionen Euro für die Sanierung zur Verfügung zu stellen. Davon seien zwar die Hälfte Vermieterzuschüsse für Signa-Gebäude, die erste Zahlungstranche in Höhe von 50 Mio. Euro hätte jedoch im Februar kommen sollen.

Laut Insider ziemlich sicher

Die "FAZ", die "Süddeutsche Zeitung" und die Schweizer "NZZ" berichteten über derartige Überlegungen. Ein Insolvenzantrag erfolge in dieser Woche "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit", zitiert etwa die SZ am Freitag einen Insider. Vorgespräche mit Gläubigern würden diesbezüglich bereits laufen. Eine offizielle Stellungnahme der Galeria selbst gab es aber nicht.

Der Galeria droht die Überschuldung. Bei der letzten Sanierung der Kaufhauskette hatte sich die Signa-Holding laut FAZ-Bericht dazu verpflichtet, netto 200 Mio. Euro an Galeria zu zahlen.

Nach der Insolvenz der Signa Holding im November ist es jedoch unwahrscheinlich, dass die vereinbarten 200 Millionen Euro ausgezahlt werden. Auch die Liquidität könnte belastet werden, denn diese dürfe laut Aufsichtsrat der Galeria nicht unter 90 Mio. Euro sinken.

Mehr als 10.000 Jobs auf der Kippe

Bei einer erneuten Insolvenz stünden 12.500 Jobs und 110 Kaufhäuser (allerdings sind für Jänner weitere Schließungen vorgesehen) auf dem Spiel. Dass es wieder zu einer Sanierung in Eigenverwaltung kommt, sei laut FAZ unwahrscheinlich, daher werde im Hintergrund bereits nach möglichen Käufern gesucht.

Als möglichen Kandidaten nennt die FAZ unter anderem die thailändische Central Group, die bereits die operative Mehrheit an der KaDeWe-Gruppe hält. Laut SZ werden Gespräche mit dem Finanzinvestor Droege-Group geführt, Bestätigung gibt es dazu aber keine.

Betriebsrat ist optimistisch

Der Galeria-Betriebsrat zeigte sich zuletzt in Anbetracht einer möglicherweise nahenden Insolvenz dennoch optimistisch für die Zukunft der Kaufhauskette. "Dass nun die Kerngesellschaften der Signa-Gruppe insolvent sind, bedeutet, dass wir uns von der Signa-Gruppe und ihren Interessen befreien können", sagte Betriebsratschef Jürgen Ettl am Wochenende der "Wirtschaftswoche".

Finde sich ein neuer Eigentümer, der "ebenso wie wir ein Interesse daran hat, dass es Galeria gut geht, ist das Unternehmen zukunftsfähig", so Ettl.

In den zwei vergangenen Galeria-Sanierungen im Jahr 2020 und 2022 mussten die Gläubiger jeweils harte Abstriche hinnehmen. Sie mussten laut den Berichten auf mehrere Milliarden Euro an Forderungen verzichten. Darüber hinaus flossen in diesem Zeitraum 680 Mio. Euro an deutschem Steuergeld an Galeria.

ribbon Zusammenfassung
  • Laut Medienberichten soll Galeria Kaufhof den dritten Insolvenzantrag der letzten Jahre vorbereiten.
  • Sie dürfte von den Pleiten im Signa-Firmengeflecht von René Benko mitgerissen worden sein.
  • Die insolvente Signa rund um den Tiroler Unternehmer René Benko hatte sich im Rahmen der letzten Insolvenz von Galeria dazu verpflichtet, 200 Millionen Euro für die Sanierung zur Verfügung zu stellen.