APA/MANFRED FESL

KTM: Lage für Zulieferer immer "dramatischer"

Am Freitag steht für KTM ein Schicksalstag bevor – der Insolvenzantrag soll eingereicht werden. Doch das könnte auch massive Folgen für die ganze Region haben. Viele Zulieferer sind abhängig von dem Motorradbauer, der massiv ins Schleudern geraten ist.

Im Innviertel steigt bei einigen Unternehmern die Nervosität. Recht überraschend kommt für viele die bevorstehende Insolvenz von KTM. 

Roland Tiefenböck, Geschäftsführer der RT Group in Uttendorf, zeigte Ö1 sein Lager. Von den rund 2.000 Paletten sind die Hälfte für KTM. "Je mehr Zeit vergeht und je mehr Zeit wir zum Rechnen haben, desto dramatischer entwickelt sich das Ganze", sagte Tiefenböck. 

Man habe auch noch laufende Projekte, die gestrichen werden müssen. "Bei uns werden täglich Waren angeliefert, die wir für KTM-Projekte benötigen, die wir auch zahlen müssen." 

Video: KTM rutscht in die Insolvenz, Siemens schließt Werk in Wien

"Bisschen planlos"

Die RT Group fertigt technische Kunststoffteile und hat rund 95 Mitarbeitende. "Wir haben einen unglaublichen Außenstand an offenen Forderungen", meinte der Geschäftsführer. 

Ohne die KTM-Projekte müsse man mit 10–12 Millionen Euro weniger Umsatz rechnen, das sei "nahezu die Hälfte", meinte der im Ö1-Morgenjournal: Man sei ein "bisschen planlos, wie wir jetzt weiter vorgehen sollen". 

Doch sein Betrieb werde es auch ohne KTM schaffen. "Wir haben in den guten Zeiten was zur Seite gelegt" – das werde dem Betrieb nun "das Leben retten", so Tiefenböck. 

Insolvenzantrag von KTM

Für den Freitag hat KTM einen Insolvenzantrag angekündigt. Das Ziel sei ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung. Damit hat KTM 90 Tage Zeit, um sich mit den Gläubigern auf einen Sanierungsplan zu einigen. 

Erst dann dürfte feststehen, wie es wirklich weitergeht und wie viele Jobs nach der Pleite übrig bleiben. Denn daran hängt auch die ganze Region. Unzählige Zulieferbetriebe haben KTM als wichtigen oder gar den wichtigsten Kunden. 

ribbon Zusammenfassung
  • Am Freitag steht für KTM ein Schicksalstag bevor – der Insolvenzantrag soll eingereicht werden.
  • Doch das könnte auch massive Folgen für die ganze Region haben.
  • Viele Zulieferer sind abhängig von dem Motorradbauer, der massiv ins Schleudern geraten ist.