Energieverbrauch der deutschen Industrie 2023 stark gesunken
"Der Rückgang des Energieverbrauchs in der Industrie stand im direkten Zusammenhang mit einer sinkenden Produktion 2023", hieß es zur Erklärung. Besonders stark betroffen waren davon die energieintensiven Branchen, in denen die Produktion um 11,2 Prozent zurückging.
Mit 91 Prozent wurde im vergangenen Jahr der größte Teil der genutzten Energieträger in der Industrie energetisch eingesetzt, also für die Strom- und Wärmeerzeugung. Die übrigen 9 Prozent der Energieträger - hauptsächlich Mineralölprodukte und Erdgas - dienten als Grundstoff zum Beispiel zur Herstellung von Chemikalien, Düngemitteln oder Kunststoffen.
Trotz eines Rückgangs um 6,4 Prozent zum Vorjahr blieb Erdgas mit einem Anteil von 28 Prozent der am meisten verwendete Energieträger in der Industrie, gefolgt von Strom (21 Prozent), Mineralölen und Mineralölprodukten (16 Prozent) sowie Kohle (15 Prozent).
Größter Energieverbraucher unter den Industriezweigen blieb die chemische Industrie mit einem Anteil von 26,5 Prozent. Danach folgten die Metallerzeugung und -bearbeitung mit 23,9 Prozent sowie die Kokerei und Mineralölverarbeitung mit 10,3 Prozent. In der chemischen Industrie wurden allerdings fast ein Drittel der Energieträger (31,6 Prozent) als Ausgangsstoffe für chemische Produkte und damit nicht energetisch eingesetzt.
Für das zu Ende gehende Jahr wird in einigen Branchen wieder mit einem Produktionsplus gerechnet. Die Chemieindustrie etwa erwartet ein Wachstum von 3,5 Prozent, wie der Branchenverband VCI voraussagt. Dagegen rechnen die deutschen Maschinenbauer mit einem erneuten Rückgang.
Zusammenfassung
- Der Energieverbrauch der deutschen Industrie sank 2023 um 7,8 Prozent auf 3.282 Petajoule, was mit einem Produktionsrückgang in energieintensiven Branchen um 11,2 Prozent zusammenhängt.
- Erdgas blieb mit einem Anteil von 28 Prozent der meistgenutzte Energieträger, gefolgt von Strom mit 21 Prozent und Mineralölen mit 16 Prozent.
- Die chemische Industrie war mit 26,5 Prozent der größte Energieverbraucher, wobei 31,6 Prozent der Energieträger als Ausgangsstoffe genutzt wurden.