Nicht nur Golf: Das alles gehört zum Volkswagen-Konzern
Der Volkswagen-Konzern hat im Jahr 2023 mehr als 8,9 Millionen Autos und über 330.000 Nutzfahrzeuge ausgeliefert. Doch das sind nicht alles nur Passat, Polo, Tiguan und Golf.
Der Konzern selbst spricht von "zehn starken Kernmarken" - ein Überblick, was Europas größter Autobauer alles zu bieten hat.
VW
Vom legendären Käfer hin zu Generationen von Polos und Golfs: VW ist von den heimischen Straßen seit Jahrzehnten nicht mehr wegzudenken und das Herzstück des Konzerns. Seit 1937 werden in Wolfsburg und vielen anderen Werken Autos gebaut. Derzeit arbeiten alleine für VW rund 170.000 Mitarbeiter:innen.
In den ersten drei Quartalen 2024 lag VW bei den Neuzulassungen in Österreich mit 28.507 klar auf Platz 1.
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Audi
Auch der bayerische Autobauer aus Ingolstadt gehört zu Volkswagen. Seit 1907 baut Audi Autos, rund 87.000 Beschäftigte sind es derzeit. Mit Audi will sich der Konzern vor allem mit den anderen deutschen Premium-Autobauern Mercedes-Benz und BMW messen.
Mit 11.960 zugelassenen Fahrzeugen zwischen Jänner und September 2024 lag Audi in Österreich auf Platz 4.
Porsche
Der legendäre 911er steht seit Jahrzehnten für Luxus und Sportlichkeit. Der Sportwagenbauer aus Stuttgart-Zuffenhausen, der seit geraumer Zeit auch etwas "familientauglichere" Fahrzeuge wie die SUV-Modelle Macan und Cayenne oder den Panamera im Angebot hat, ist für viele das Aushängeschild des Konzerns. Beschäftigt werden rund 42.000 Menschen.
Das sorgt aber auch immer wieder für heftige Dispute innerhalb der eigenen Markengruppe. Der Höhepunkt dessen war wohl der gescheiterte Versuch von Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking, den eigentlich größeren Autobauer Volkswagen zu übernehmen. Nach Jahren scheiterte der Plan krachend - es häufte sich ein Milliarden-Schuldenberg an - 2012 übernimmt Volkswagen schließlich das operative Geschäft von Porsche komplett.
Eine weitere Episode: Top-Manager bei Volkswagen haben seit Anfang 2024 keinen Anspruch mehr auf einen Porsche als Dienstwagen. Offiziell ist das allerdings eine Spar-Maßnahme.
Skoda
Der tschechiche Autobauer Skoda wurde nach dem Fall des eisernen Vorhangs mit Volkswagen fusioniert. Rund 40.000 Mitarbeiter:innen bauen mit Hauptsitz in Mladá Boleslav Autos im günstigeren Preissegment.
In Österreich sind Fabia, Octavia, Enyaq und Co. sehr beliebt. Bei den Neuzulassungen liegt Skoda in den ersten drei Quartalen 2024 mit 18.642 Fahrzeugen auf Platz 2. Und auch die österreichische Polizei fährt Skoda. Erst im September wurde verkündet, dass bis 2029 alle Polizeiinspektionen den Kodiaq als Streifenwagen bekommen. Schon jetzt sind Octavias im Einsatz.
Seat / Cupra
Der spanische Autobauer aus Martorell gehört seit 1986 vollständig zu Volkswagen. Rund 15.000 Beschäftigte müssen bis 2030 zwar der Marke Seat "Adiòs" sagen - allerdings nur, weil künftig auf Cupra gesetzt wird. Die betont sportlicher und jünger designten Autos aus demselben Haus sollen die Zukunft werden. Langfristig sollen Cupras dann nur noch elektrisch fahren. Erste Schritte in die Richtung machte Cupra mit dem Born (ein VW ID.3 in sportlicher Verpackung) oder dem Tavascan.
Seat konnte sein Image als eher langweilige und verstaubte Marke über Jahre hinweg nie ablegen, zudem deckt man dieses Fahrzeug-Segment innerhalb des Konzerns mit Skoda ohnehin ab. Auch kämpfte der Konzern lange mit hohen Verlusten, die die spanische Marke erzeugte.
Immerhin: Bei den Neuzulassungen in Österreich lag Seat nach drei Quartalen mit 10.299 Stück auf Platz 5 - Cupra kommt mit 4.666 Stück auf Platz 16.
Lamborghini
Auch die italienische Edelmarke Lamborghini ist seit 1998 Teil von Volkswagen. In Sant' Agata Bolognese arbeiten rund 1.800 Beschäftigte an Supersportwagen wie dem Revuelto oder dem Huracan. Aber auch der Luxus-SUV Urus (in dessen inneren man auch sehr viel Audi findet) ist im Programm.
Bei dem Preis wenig verwunderlich (unter 200.000 Euro muss man es gar nicht probieren), sieht man auf den heimischen Straßen nur wenige "Lambos" - 29 wurden zwischen Jänner und Oktober zugelassen.
Bentley
Auch die britische Luxus-Marke Bentley mit Hauptsitz in Crewe in Großbritannien gehört mit ihren rund 4.000 Mitarbeiter:innen seit 1998 ebenfalls zu VW. Lange gehörte Bentley zu Rolls-Royce. Zu dem Zeitpunkt der Übernahme teilte man sich mit BMW die Marken jedoch auf.
Zu den bekanntesten Modellen zählt der Continental GT oder der Bentayga. In den ersten drei Quartalen 2024 wurden insgesamt 15 Bentleys in Österreich zugelassen.
Ducati
Der Konzern ist allerdings auch auf zwei Rädern unterwegs. 2012 kam Ducati als Marke zu Volkswagen - wenn auch als Teil von Audi. Mit Hauptsitz in Bologna arbeiten rund 2.000 Beschäftigte an meist Rennsport-betonten Maschinen.
Nutzfahrzeuge
Die Traton SE als Teil des Volkswagen-Konzerns wird den meisten wohl nichts sagen. Hinter dem Unternehmen mit mehr als 100.000 Mitarbeiter:innen verstecken sich jedoch die Marken MAN, Scania, International und Volkswagen Truck & Bus.
Von Linienbussen über verschiedenste LKW werden verschiedene Lösungen angeboten. MAN wurde auch in Österreich gebaut. Das Werk in Steyr wurde jedoch 2021 an Investor und früheren Magna-Boss Siegfried Wolf verkauft.
Zusammenfassung
- Der Volkswagen-Konzern hat im Jahr 2023 mehr als 8,9 Millionen Autos und über 330.000 Nutzfahrzeuge ausgeliefert.
- Aber VW ist weitaus mehr als nur Golf und Polo. Unzählige Marken gehören zu Europas größtem Autobauer.
- Von Motorrädern, über Autos in sämtlichen Preisklassen bis zu Bussen und LKW - eine Übersicht über die Marken im Konzern.