Credit Suisse: Staatshilfen bis zu Drittel des Schweizer BIP
Die UBS und die von ihr übernommene Credit Suisse könnten im Rahmen ihres Zusammenschlusses auf Gelder von Staat und Notenbank von bis zu rund 260 Mrd. Franken (263,75 Mrd. Euro) zugreifen. Der von der Regierung orchestrierte Deal, in dem die größte Schweizer Bank ihre schwer angeschlagene Rivalin erwirbt, beinhaltet umfangreich öffentliche Unterstützungen, die sich auf etwa ein Drittel des Schweizer Bruttoinlandsprodukts (BIP) summieren könnten.
Das geht aus Dokumenten hervor, die die Bedingungen der Transaktion darlegen.
Übernahme durch UBS
UBS übernimmt die Credit Suisse für drei Milliarden Franken und steht zusätzlich für Verluste von bis zu fünf Milliarden Franken gerade. In Summe greifen die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Regierung der Rettungsaktion mit bis zu 259 Milliarden Franken unter die Arme: Bis zu 200 Milliarden Franken stellt die SNB in Form von Liquiditätshilfe-Darlehen zur Verfügung, die je zur Hälfte durch vorrangige Ansprüche im Fall eines Konkurses - ein sogenanntes Konkursprivileg - und eine Ausfallsgarantie des Bundes besichert sind. Zudem hat die Credit Suisse in der vergangenen Woche bereits rund 50 Milliarden Franken Kredite von der Notenbank in Anspruch genommen, für die Sicherheiten hinterlegt wurden. Schlussendlich sicherte die Regierung der UBS zudem eine Garantie von neun Milliarden Franken zu.
Die mögliche Unterstützungshöhe entspricht damit rund einem Drittel der gesamten Wirtschaftsleistung der Schweiz, die sich im vergangenen Jahr auf 771 Milliarden Franken belief. "Die Regierung wird den Wählern erklären müssen, warum sie das Geld der Bürger, das Geld der Steuerzahler aufs Spiel setzt, um eine Bank zu retten, die vor allem die Superreichen bedient hat, die mit ihrer Investmentbank ziemlich ungewöhnliche Dinge getan hat und die den Leuten verrückte Summen im Vergleich zu dem gezahlt hat, was der Mann auf der Straße bekommt", sagte der ehemalige Konzernchef einer globalen Bank.
Zusammenfassung
- Aus Verhandlungs-Dokumenten geht hervor, dass die Credit Suisse vom Staat einen Rettungsschirm in der Höhe von ungefähr einem Drittel des Schweizer BIP erhalten soll.