Borealis stoppt Dünger-Deal mit russischem Konzern
Das Kaufangebot für den Geschäftsbereich Pflanzennährstoffe, Melamin und technischer Stickstoff wird zurückgewiesen.
Der Chemiekonzern Borealis nimmt das verbindliche Angebot von EuroChem vom 2. Februar 2022 für den Erwerb des Stickstoffgeschäfts den Angaben zufolge nicht an: "Wir haben die jüngsten Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und den verhängten Sanktionen eingehend geprüft", so Borealis-Chef Thomas Gangl. "Infolgedessen haben wir beschlossen, das Angebot von EuroChem für, den Erwerb des Stickstoffgeschäfts von Borealis, welches Pflanzennährstoffe, Melamin und technische Stickstoffprodukte umfasst, abzulehnen."
Borealis werde nun verschiedene Optionen für die Zukunft des Geschäfts für Pflanzennährstoffe, Melamin und technischen Stickstoff prüfen.
Verhandlungen im Jänner abgeschlossen
Die Verkaufsverhandlungen mit den nunmehr zurückgewiesenen Bietern waren heuer im Jänner abgeschlossen worden. Anfang Februar hatte EuroChem als Bestbieter ein verbindliches Kaufangebot gelegt. Nun ist der Deal wegen der Invasion Russlands in der Ukraine und der westlichen Sanktionen geplatzt.
Borealis gehört zu 75 Prozent der OMV und zu 25 Prozent der Beteiligungsgesellschaft von Mubadala mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Das Chemieunternehmen hat seine Konzernzentrale in Wien, beschäftigt rund 6.900 Mitarbeiter und ist in über 120 Ländern aktiv. Im Jahr 2020 erwirtschaftete Borealis einen Umsatz in Höhe von 6,8 Mrd. Euro Umsatz und einen Nettogewinn von 589 Mio. Euro.
Zusammenfassung
- Angesichts des Ukraine-Kriegs stoppt die OMV-Tochter Borealis den bereits paktierten Verkauf ihrer Linzer Düngermittelsparte an den russisch-schweizerischen Konzern EuroChem, wie das Unternehmen Donnerstagabend bekanntgab.
- Das Kaufangebot für den Geschäftsbereich Pflanzennährstoffe, Melamin und technischer Stickstoff wird zurückgewiesen.
- Der Chemiekonzern Borealis nimmt das verbindliche Angebot von EuroChem vom 2. Februar 2022 für den Erwerb des Stickstoffgeschäfts den Angaben zufolge nicht an.