200 Jobs weg: Kahlschlag bei Fahrzeugbauer Steyr
Seit Investor Siegfried Wolf vor drei Jahren das Werk des deutschen Lkw-Bauers MAN in Oberösterreich übernommen hat, mussten immer wieder Beschäftigte gehen. Diesmal wurden erneut 200 Mitarbeiter:innen beim Frühwarnsystem des Arbeitsmarktservice (AMS) angemeldet, berichten die "Oberösterreichischen Nachrichten".
Damit bleiben in dem früheren MAN-Werk dem Bericht zufolge nicht einmal mehr 1.000 Beschäftigte übrig. "Das derzeitige volatile Umfeld in der Nutzfahrzeugindustrie führt auch bei Steyr Automotive zu einer weiteren Reduzierung des Personalbestands", hieß es von Steyr.
Der Steirer Siegfried Wolf hatte Steyr Automotive in der gleichnamigen oberösterreichischen Stadt vor drei Jahren übernommen, um es vor der vom deutschen Lkw-Bauer MAN geplanten Schließung zu retten. Damals waren gut 2.000 Personen beschäftigt. Eigentlich sollten davon 1.400 Jobs übrig bleiben, von dieser Marke entfernt sich das Unternehmen allerdings immer weiter.
Eigentlich andere Pläne, Pleite von Kunden-Hoffnung
Neu-Besitzer Wolf, der sehr gute geschäftliche Kontakte nach Russland unterhält, wollte ursprünglich mit dem russischen Gaz-Konzern eine Nutzfahrzeug-Produktion aufziehen. Daraus wurde aufgrund des Ukraine-Kriegs nichts.
Vom Salzburger Kranhersteller Palfinger kam ein Auftrag für Stapler, der Müllfahrzeug-Produzent MUT wurde übernommen, für MAN wird weiter lackiert. Was gar nicht funktionierte, war die Fertigung des Elektro-Trucks des schwedischen Start-ups Volta. Die Firma rutschte in die Pleite, deshalb wurde die Produktion eingestellt.
Obwohl Volta inzwischen übernommen wurde, werden weiter so gut wie keine Fahrzeuge gefertigt. Steyr-Chef Mayrhofer sagte den "OÖN" zwar, dass "zahlreiche Testfahrten im Realbetrieb mit Kunden in ganz Europa" mit gutem Feedback stattfinden. Wegen des Marktumfeldes gebe es aber viel Zögern und Absagen bei den Kunden.
Wie es weitergeht
Mayrhofer sagte der Zeitung jedoch, dass Steyr weiterhin "so viele Facharbeiter wie möglich weiter beschäftigen will". Ziel sei es, neue Kunden und Geschäftsfelder zu gewinnen. Das soll nun mit weniger Mitarbeiter:innen gelingen.
Video: Wirtschaft stagniert - wer betroffen ist
Zusammenfassung
- Beim Fahrzeughersteller Steyr Automotive im früheren MAN-Werk geht der Personalabbau weiter.
- Diesmal werden 200 Jobs gestrichen.
- Damit bleiben in dem früheren MAN-Werk dem Bericht zufolge nicht einmal mehr 1.000 Beschäftigte übrig.
- Eigentlich sollten 1.400 Jobs übrig bleiben, von dieser Marke entfernt sich das Unternehmen allerdings immer weiter.