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WAC hofft noch, Stöger warnt: "Haben noch nichts erreicht"

Mario Leitgeb vermutet den einen oder anderen Trumpf noch beim WAC, die Karten der Austria scheinen aber deutlich besser. Vor dem Rückspiel des Europacup-Play-offs der Fußball-Bundesliga spricht alles für die Wiener. In der aktuellen Verfassung ist es kaum vorstellbar, dass sich die Austrianer den 3:0-Vorsprung noch nehmen lassen. Der vor dem Duell eigentlich favorisierte WAC hofft am Sonntag (17.00 Uhr/live Sky) dennoch auf ein Fußballwunder.

"Wir haben uns sicher noch nicht aufgegeben. Wir haben natürlich nicht mehr so viele Trümpfe in der Hand, aber mehr als St. Pölten", sagte Wolfsbergs Mario Leitgeb nach einem völlig misslungenen Auftritt in Wien. Die Niederösterreicher lagen nach dem Relegations-Hinspiel 0:4 zurück. Ein schnelles Tor, wie es der Austria jeweils zu Beginn der beiden Halbzeiten gelang, ein dadurch verunsicherter Gegner - dem WAC bleibt noch die Hoffnung auf den idealen Spielverlauf. Die Wiener gelobten freilich volle Konzentration.

"Wir brauchen uns nicht abfeiern, es ist noch nichts erreicht", mahnte Trainer Peter Stöger. Er sah zum Abschluss einer turbulenten Saison für die Austria einem "letzten Fight" entgegen. Doppeltorschütze Marco Djuricin meinte: "3:0 ist super, aber es sind erst 50 Prozent. Ich habe leider schon schlimme Sachen erlebt. Wir wollen dort ein Tor schießen, dann wird es (für den WAC, Anm.) schwierig. Aber wir müssen aufpassen." Trifft die Austria in der Lavanttal-Arena nur einmal, benötigt der WAC bereits fünf, um die Wende zu schaffen.

Dass die Austria personell aus dem Vollen schöpfen kann, ist ein weiterer Pluspunkt für die "Veilchen". Andreas Poulsen darf sich zum U21-EM verabschieden, wo er mit Dänemark am Montag im Viertelfinale antritt. Markus Suttner wurde von Stöger deshalb im Hinspiel eine Stunde lang geschont. Im Angriff präsentierte sich Djuricin als permanenter Unruheherd, aber auch Benedikt Pichler und Christoph Monschein sind bereit. Ähnlich in der Abwehr: Christoph Schösswendter wurde wegen muskulärer Probleme geschont, Johannes Handl lieferte jedoch eine tadellose Vorstellung ab.

Beim WAC scheinen weniger Optionen verfügbar. Thorsten Röcher ist gesperrt, Gustav Henriksson leidet noch an den Folgen einer schweren Gehirnerschütterung. Eliel Peretz und Sven Sprangler fallen schon länger aus. Die Kaderdecke der Wolfsberger ist dünn geworden. Für Stary ergeben sich wenige Alternativen von der Bank, die Erfahrung mitbringen. Cheikhou Dieng könnte im Angriff beginnen. Grundsätzlich, so der WAC-Trainer, gehe es vor allem darum, die Köpfe für Sonntag frei zu bekommen.

"Wir müssen in allen Bereichen was den Kopf, die Fitness und den Willen betrifft, regenerieren. Die 'Watschn' gestern hat weh getan", sagte Stary am Tag nach dem Spiel. Prinzipiell sei es der Mannschaft zuzutrauen, dass sie noch einmal Spannung ins Duell bringt. "Wenn uns rasch das 1:0 gelingt, ist es möglich. Solange die theoretische Chance besteht, müssen wir es versuchen", meinte Stary.

Stöger will das verhindern. Der Meistermacher von 2013 lobte die Einstellung seiner Spieler über den grünen Klee: "Sie haben nun ganz klar im Fokus, unser Ziel zu erreichen." Im Erfolgsfall darf die Austria in der zweiten Runde der Qualifikation zur Conference League antreten.

ribbon Zusammenfassung
  • Mario Leitgeb vermutet den einen oder anderen Trumpf noch beim WAC, die Karten der Austria scheinen aber deutlich besser.
  • Der vor dem Duell eigentlich favorisierte WAC hofft am Sonntag dennoch auf ein Fußballwunder.
  • "Wir brauchen uns nicht abfeiern, es ist noch nichts erreicht", mahnte Trainer Peter Stöger.
  • Er sah zum Abschluss einer turbulenten Saison für die Austria einem "letzten Fight" entgegen.
  • Cheikhou Dieng könnte im Angriff beginnen.