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Vinales überrascht mit Pole in Spielberg

Nicht wie erwartet ein Ducati- oder KTM-Fahrer, sondern mit Maverick Vinales ein Yamaha-Pilot geht am Sonntag aus der Pole-Position in den Motorrad-Grand-Prix von Österreich 2020. Der Spanier erzielte am Samstag im MotoGP-Qualifying vor leeren Tribünen mit 1:23,450 Min. Bestzeit 0,068 Sek. vor dem Australier Jack Miller (Ducati) sowie WM-Leader Fabio Quartararo, der ebenfalls eine Yamaha fährt.

Nicht wie erwartet ein Ducati- oder KTM-Fahrer, sondern mit Maverick Vinales ein Yamaha-Pilot geht am Sonntag aus der Pole-Position in den Motorrad-Grand-Prix von Österreich 2020. Der Spanier erzielte am Samstag im MotoGP-Qualifying vor leeren Tribünen mit 1:23,450 Min. Bestzeit 0,068 Sek. vor dem Australier Jack Miller (Ducati) sowie WM-Leader Fabio Quartararo, der ebenfalls eine Yamaha fährt.

Der italienische Ducati-Vorjahressieger Andrea Dovizioso wurde hingegen nur Vierter und startet wie KTM-Hoffnung Pol Espargaro (5.) lediglich aus der zweiten Reihe in das vierte WM-Saisonrennen. Brünn-Sieger Brad Binder schaffte es beim KTM-Heimrennen in Spielberg gar nicht erst in das Pole-Qualifying Q2. Der MotoGP-Rookie aus Südafrika war von Beginn an hinterher gewesen und geht am Sonntag (14.00 Uhr MESZ, live ServusTV) als 17. und nur aus Reihe sechs ins Rennen. Als zweitbester KTM-Pilot startet der Portugiese Miguel Oliveira von Platz 11.

Binder gab zu, an seinem ersten MotoGP-Wochenende in Spielberg nicht ausreichend Runden und Kilometer gesammelt zu haben. "Deshalb habe ich noch auch viele Fehler und keinen guten Job gemacht." Er habe bei den wichtigen Mai-Tests auf dem Red Bull Ring gefehlt, weil er wegen Corona nicht aus Südafrika herausgekommen wäre. "Ich glaube Sonntag trotzdem an einen Top-Ten-Platzierung. Ich bin im Rennen immer stärker als im Qualifying."

Das Ergebnis auf der Power-Strecke mit dem hohen Vollgas-Anteil von über 50 Prozent war doch ein kleiner Dämpfer für Ducati und KTM, auch wenn im Q2 zwischen Vinales und Valentino Rossi auf Platz 12 nur eine halbe Sekunde lag. Ducati hat bisher in allen vier Spielberg-Rennen der MotoGP die Sieger gestellt. KTM hatte nach dem gefeierten Binder-Triumph in Tschechien beim Heimrennen sogar mit der ersten MotGP-Pole geliebäugelt. Beide Piloten haben im Rennen aber auch aus Reihe zwei gute Chancen.

Vielleicht spielte eine Rolle, dass sowohl Dovizioso als auch Espargaro unmittelbar vor dem Qualifying abgelenkt wurden. Der Italiener hatte am Vormittag verkünden lassen, dass er über 2020 hinaus nicht mehr mit Ducati weitermachen wird. Die damit verbundene Hoffnung auf einen klaren Kopf stellte sich aber auf einer seiner Lieblingsstrecken zunächst nicht ein.

Espargaro, im Freitag-Training der schnellste Pilot, stürzte unmittelbar vor dem Qualifying im vierten und letzten Training FP4 mit seiner RC16 in der vorletzten Kurve heftig. Dort hatte es zuvor auf der superschnellen Berg- und Tal-Bahn in der Steiermark trotz trockener Piste und moderaten 24 Grad schon seinen Bruder Aleix (Aprilia) erwischt. Platz zwei von Espargaro im Vorjahr in Misano bleibt damit die KTM-Bestmarke in der Startaufstellung.

Espargaro musste nach dem Sturz die Qualifikation mit dem Ersatz-Motorrad in Angriff nehmen. "An das war ich natürlich nicht so gewöhnt. Ich habe am Ende aber auch einige Fehler gemacht", erklärte der Spanier, warum es diesmal noch keine "Pole für Pol" gegeben hat. Das letzte Training sei dennoch erleuchtend gewesen. "Ich wurde immer schneller. Am Ende halt zu schnell für das Vorderrad."

Ein Sturz sei am Ende natürlich nie besonders hilfreich. "Ohne ihn hätte ich vielleicht die Pole geholt und er hat mich auch etwas Selbstvertrauen gekostet. Letztlich bin ich aber nur einen Hauch weg. Auch die zweite Reihe ist für das Rennen okay", meinte der 29-Jährige. Trotz der voran liegenden Yamahas seien es in erster Linie die starken Ducatis, die im Rennen am schwierigsten zu überholen wären, ist Espargaro überzeugt.

Auch Espargaro fährt in seiner Abschiedssaison, er verlässt KTM am Jahresende in Richtung Honda. Aufgrund seiner langjährigen Entwicklungsarbeit für KTM ist der Spanier aber besonders darauf aus, vor seinem Abschied Siege für KTM einzufahren. In Spielberg wäre freilich schon eine Zielankunft ein Erfolg. 2017 musste er nach einer Kollision früh abbrechen, 2018 fehlte er wegen einer Nackenverletzung und im Vorjahr musste Espargaro mit Elektronik-Defekt aufgeben.

Der Spanier ist zudem besonders "geladen", weil ihn vor einer Woche in Brünn ausgerechnet eine Kollision mit seinem vorjährigen Teamkollegen Johann Zarco um die Chance gebracht hat, anstelle von Binder den historischen ersten MotoGP-Sieg für die Marke aus Österreich einzufahren.

In der Moto3-Klasse geht Maximilian Kofler am Sonntag nach Platz 26 wie im Vorjahr aus der neunten Reihe ins Rennen. "Mit der Qualifikation bin ich nicht zufrieden, aber scheinbar habe ich schon ein kleines Abo auf den 26. Platz. Ich habe leider den letzten Sektor nicht wirklich hinbekommen", sagte der 19-jährige Oberösterreicher, Österreichs einziger Fahrer-Beitrag in der Motorrad-WM. "So eng wie das Feld ist, hast du mit Fehlern keine Chance in die zweite Qualifikation zu kommen", sagte Kofler vor seinem vierten Heim-GP. Ihn würde Regen im Rennen nicht stören.

ribbon Zusammenfassung
  • Nicht wie erwartet ein Ducati- oder KTM-Fahrer, sondern mit Maverick Vinales ein Yamaha-Pilot geht am Sonntag aus der Pole-Position in den Motorrad-Grand-Prix von Österreich 2020.
  • Der Spanier erzielte am Samstag im MotoGP-Qualifying vor leeren Tribünen mit 1:23,450 Min. Bestzeit 0,068 Sek.
  • In der Moto3-Klasse geht Maximilian Kofler am Sonntag nach Platz 26 wie im Vorjahr aus der neunten Reihe ins Rennen.
  • Ihn würde Regen im Rennen nicht stören.