ÖSV-Stockerl in St. Anton: Top-Platz für Vonn
Beim Startnummern-Rennen, das von wechselhaften Sichtverhältnissen wesentlich beeinflusst wurde, komplettierte Federica Brignone (ITA) das Podest. Altmeisterin Lindsey Vonn (USA) und Lara Gut-Behrami (SUI) vervollständigten das Spitzenfeld. Für die kränkelnde Cornelia Hütter schaute mit "Oberschenkeln aus Butter" nur Platz 23 heraus.
Viertes Podest im fünften Rennen
Venier musste sich der 22-jährigen Macuga mit Respektabstand von 0,68 Sekunden beugen. Die Tirolerin war bereits in der Abfahrt am Samstag als Fünfte beste Österreicherin gewesen.
24 Stunden später sorgte sie für den ersten Podestplatz der ÖSV-Frauen nach vier Rennen ohne auf der "Karl Schranz"-Strecke. Im fünften Speed-Rennen der Saison stand zum vierten Mal eine Österreicherin am Podest.
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Venier "küsste" die Bande
"Meine Körpersprache hat gezeigt, dass ich runter will. Bis zum Eisfall war es eine gute Fahrt, danach war ich Passagier und nur noch hinten nach. Aber offenbar habe ich den Ski ganz gut laufen lassen", erklärte Venier im ORF.
Auf dem Weg zu ihrem zwölften Karriere-Stockerl hatte sie auch eine Schrecksekunde zu überstehen. "Ich habe kurz die Bande geküsst, war ziemlich spannend in dem Moment, aber das vergisst man sehr schnell, weil man ganz schnell ins Ziel will."
Vor exakt zwölf Jahren hatte die mittlerweile 31-Jährige an Ort und Stelle ihr Weltcup-Debüt gegeben. "Ich habe damals nicht gewusst, ob ich lachen oder plärren soll, weil es so schwer war. Es ist schon eine lange Zeit her, aber ich bin froh, dass ich meine Karriere durchgezogen habe."
Vonn mit "sehr viel Selbstvertrauen"
Linsey Vonn zeigte nicht nur mit einer Sektor-Bestzeit ihre Klasse. Die 40-Jährige hatte am Samstag in der Abfahrt Rang sechs belegt. "Ich bin sehr zufrieden (mit diesem Wochenende). Ich dachte, ich bin nicht schnell mit diesem Lauf. Dass ich damit Vierte bin, gibt mir sehr viel Selbstvertrauen", meinte Vonn.
"Heute war schon ein bisschen aggressiver, ein bisschen mehr Bewegung." Die Arlberg-Rennen bezeichnete die Rückkehrerin, die mit einer künstlichen Knie-Teilprothese fährt, auch als "gute Antwort" an Kritiker.
Allzu viel zu Herzen nimmt sie sich die verbalen Querschüsse eigener Aussage zufolge nicht. "Es reden so viele Leute Quatsch über mich. Das wird es immer geben, das bedeutet mir nichts. Ich weiß, was ich machen muss."
Favoritinnen bringen Zeiten nichts ins Ziel
Die neue Weltcup-Gesamtführende Brignone hatte mit einer nicht fehlerfreien, aber vor allem unten pfeilschnellen Fahrt länger die Zwischenführung inne. Ihr Kopfschütteln beim Abschwingen ließ bereits erahnen, dass die Siegerin der Samstag-Abfahrt noch Luft nach oben vermutete.
Gut-Behrami brachte eine klare Führung nicht ins Ziel. Sofia Goggia attackierte trotz Ausfall am Samstag erneut, touchierte mit dem Ski sogar eine Plane des Fangzauns, übertrieb es aber mit dem Risiko vor der Zieleinfahrt und schied nach einem Überdreher aus.
Hütter nicht fit
Die zweifache Saisonsiegerin Hütter gehörte als 23. nach 35 Läuferinnen am Sonntag zu den Geschlagenen. Am Samstag war sie bereits kränklich in der Abfahrt Siebente gewesen.
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Zweitbeste Österreicherin war Ricarda Haaser als Neunte, Ariane Rädler lag auf Platz 14. Mirjam Puchner brach ihre Fahrt nach einem Verschneider in der steilsten Passage ab.
Zusammenfassung
- Stephanie Venier sicherte sich im Super-G von St. Anton den zweiten Platz hinter der Überraschungssiegerin Lauren Macuga aus den USA, mit einem Rückstand von 0,68 Sekunden.
- Das Rennen war von schwierigen Sichtverhältnissen geprägt, während Cornelia Hütter, gesundheitlich angeschlagen, nur den 23. Platz erreichte.
- Ricarda Haaser wurde als zweitbeste Österreicherin Neunte, während Ariane Rädler den 14. Platz belegte.