Ski-Damen vor WM-Abreise mit Super-G-Doppel in Garmisch
Hinsichtlich eines WM-Super-G-Teams haben sich aus der um die schlagkräftigen Damen Nicole Schmidhofer und Nina Ortlieb durch Verletzungen geschwächten österreichischen Mannschaft auch noch keine vier Damen so richtig aufgedrängt. Tippler darf sich als 14, Vierte und Zweite sicher sein, in Cortina d'Ampezzo anzutreten. Christine Scheyer und Ricarda Haaser klopften sich mit den Rängen fünf und sieben zuletzt in Crans-Montana an. In die Top Ten geschafft haben es auch Ariane Rädler und Stephanie Venier als Siebente bzw. Neunte am Arlberg. Dort war Haaser Elfte, was sie zur konstantesten Österreicherin neben Tippler macht.
Die noch auf den ersten Weltcupsieg wartende 29-jährige Tippler ist in Garmisch noch nie im Spitzenfeld gelandet. Am Freitag stimmte sie sich nach der Absage des Abfahrtstrainings und daraus resultierenden Programmänderung mit den Teamkollegen mit Super-G-Training in Tirol ein, anstatt den ganzen Tag im Hotel zu verbringen. Nach dem Regen und bei erwarteten Kältegraden könnte es in Garmisch eine eisige Angelegenheit werden. Die Steirerin erwartet "eine interessante "Sache", es werde zum Fighten werden. Sie werde auf ihr bewährtes Material setzen, mit dem sie jetzt immer schnell gewesen sei, und aus der Abstimmung "jetzt keine Doktorarbeit" machen.
Ein Sieg stehe wie vieles andere auch noch auf ihrer Wunschliste, die anderen würden etwas dagegen haben. "Morgen geht es wieder bei null weg. Ich habe zwar zwei gute Ergebnisse, aber auf dem will ich mich nicht ausruhen, sondern wieder was Cooles zeigen. Ich habe ein gutes Gefühl und versuche locker, mit Angriff und stark Ski zu fahren." Da der Kurssetzer mit ÖSV-Speed-Trainer Florian Scheiber aus dem eigenen Lager kommt, erwartet sie eine "lässige Sache".
Venier gewann 2019 eine Abfahrt in Garmisch und wurde 2017 Super-G-Zweite. "Das baut schon sehr auf, ich mag Garmisch sehr gern. Das ist wie ein Heimrennen, das ist 45 Minuten von mir daheim entfernt. Die Atmosphäre ist zwar ohne Zuschauer anders, aber wir können froh sein, dass wir überhaupt Rennen fahren dürfen." Dass der Kurssetzer aus dem eigenen Lager kommt, sei in Garmisch kein großer Vorteil. "Du kannst hier runter nicht viel was anders setzen als in den letzten Jahren, weil du vom Gelände nicht anders kannst. Aber wie wir Flo kennen, hat er sicher die eine oder andere Tücke eingebaut."
Scheyer freut sich "über den großen Schritt vorwärts zuletzt". Sie müsse einfach darauf vertrauen, dass sie mit ihrem Skifahren vorne dabei sein kann. "Es wird nicht jedes Mal klappen, das ist mir klar. Aber wenn immer mehr Schwünge funktionieren, geht es sicher stetig aufwärts. Es wird sicher knifflig hier runter." Das zusätzliche Super-G-Training tat ihr gut, sie habe gemerkt, dass sie sich mit dem erworbenen Selbstvertrauen wieder mehr zutraue. Was einen möglichen WM-Start betrifft, weiß die Vorarlbergerin, dass sie außer dem fünften Rang noch nichts viel Berauschendes gezeigt hat. "Es heißt einfach Leistung bringen."
Dass sie sich "am unerhofften Pausetag auf Skiern bewegen" konnte, freute auch Haaser. "Das hat Spaß gemacht und war wichtig. Ich wäre hier gern die Abfahrt gefahren, schätze mich aber im Super-G stärker ein. Also passt das neue Programm jetzt für mich genauso." Nicht mit dabei in Garmisch ist Ramona Siebenhofer, die stattdessen einen Speed-Trainingsblock einlegt.
Zusammenfassung
- Die letzten Rennen der Ski-Damen vor der WM in Cortina d'Ampezzo sind nach den Absagen der Abfahrtstrainings nun am Wochenende zwei Super-G in Garmisch-Partenkirchen.
- Tamara Tippler ist als Crans-Montana-Zweite Österreichs stärkste Kraft.
- Die noch auf den ersten Weltcupsieg wartende 29-jährige Tippler ist in Garmisch noch nie im Spitzenfeld gelandet.
- Ich wäre hier gern die Abfahrt gefahren, schätze mich aber im Super-G stärker ein.