Wagner: Hätte mir Bademäntel-Spruch "sparen können"
Ein Kommentar von ZDF-Co-Kommentar Sandro Wagner über die Kleidung katarischer Fußballfans erregt seit Sonntagabend die Gemüter. Wagner erklärte während des Spiels Deutschland-Spanien, er habe weiß gekleidete Fans im Al-Bayt-Stadion zunächst für Deutsche gehalten, es seien aber doch nur "katarische Bademäntel" gewesen. Einige Twitter-Nutzer warfen dem ehemaligen Angriffsspieler daraufhin Rassismus vor, andere wollten kein Problem in dem Spruch erkennen.
Das ZDF erklärte wenig später, ebenfalls per Twitter: "Sandro Wagners Aussage über den Thawb (die traditionelle arabische Männerkleidung, Anmerkung der Redaktion) ist leider in einer emotionalen Phase des Spiels passiert. Das darf es nicht. Wir werden das besprechen."
Wagner: "Unüberlegt"
Wagner nahm am Montag selbst in der "Bild Zeitung" Stellung. "Es war ein unüberlegter Spruch mit einer unpassenden Bemerkung, die ich mir hätte sparen können. Wenn sich jemand angegriffen gefühlt hat - sorry, das war null Komma null meine Absicht", sagte der ehemalige DFB-Spieler (acht Länderspiele).
Auch das ZDF selbst zitierte Wagner auf Twitter mit dieser Entschuldigung.
https://twitter.com/sportstudio/status/1597219946182082561?s=20&t=ff6Jds_5ff0-s43Mdz-3AQ
Wagner am Sonntagabend im ZDF im Wortlaut: "Vorhin habe ich gedacht, die ganze Kurve ist Deutschland, voller Deutschland-Fans. Dann habe ich erst gemerkt, das sind die katarischen Bademäntel." Dies war offenbar eine Anspielung auf den Thawb, das traditionelle weiße Männergewand in vielen arabischen Ländern, so auch Katar.
Die kurze "Bademäntel"-Affäre dürfte damit beendet sein. Deutschland holte durch einen späten Ausgleichstreffer von Niclas Füllkrug übrigens noch ein 1:1 gegen Spanien und hat bei einem Sieg gegen Costa Rica im dritten Gruppenspiel gute Aussichten auf das Erreichen des Achtelfinales.
Zusammenfassung
- Sandro Wagner erklärte am Montag, sein Kommentar vom Sonntag, die Katarer würden "Bademäntel" tragen, sei eine "unpassende Bemerkung" gewesen.
- In den sozialen Medien waren zuvor Kritiker wie Verteidiger des ZDF-Experten und ehemaligen DFB-Stürmers ausgerückt.