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Salzburger Frustabbau gegen Ried - WAC empfängt Rapid

Red Bull Salzburg will am Sonntag in der Fußball-Bundesliga nicht nur seinen Polster auf den ersten Verfolger Sturm Graz wahren, sondern auch die Enttäuschung vom Europa-League-Aus bei der AS Roma hinter sich lassen. Schlusslicht SV Ried ist zum Abschluss der 19. Runde beim Tabellenführer zu Gast (17.00 Uhr). Der WAC empfängt davor Rapid Wien und braucht Punkte im Kampf um die Meistergruppe. Nachzügler Altach lädt zum West-Duell gegen WSG Tirol (jeweils 14.30 Uhr).

Für die Salzburger ist nach dem Ausscheiden in Cup und Europacup der zehnte Meistertitel in Serie das letzte verbliebene Saisonziel. "Jetzt geht der komplette Fokus auf den Ligaalltag. Da haben wir große Ziele hier in Salzburg - und die wollen wir erfüllen", betonte Trainer Matthias Jaissle am Freitag nach der Rückkehr aus Rom. "Dass wir in der Liga einen harten Konkurrenten haben mit Sturm Graz, dessen sind wir uns alle bewusst." Die Salzburger gehen mit sechs Punkten Vorsprung auf die Grazer in die 19. Runde. 16 Ligaspiele in Folge sind sie zuletzt ungeschlagen geblieben, die jüngsten fünf hat der Titelverteidiger alle gewonnen.

Gegen Schlusslicht Ried wartet auf die Salzburger laut Jaissle eine "Pflichtaufgabe". Gegen die Innviertler haben die Bullen zu Hause noch nie verloren. Die Oberösterreicher kommen aber nach einem 1:1 gegen den LASK etwas gestärkt in die Mozartstadt und Trainer Christian Heinle will alles versuchen. "Es muss an diesem Tag natürlich alles passen, dass man aus Salzburg etwas mitnehmen kann", meinte der nach sechs Ligaspielen ohne Sieg schwer angezählte Coach. "Wir werden dennoch alles probieren, denn wir wollen jeden Punkt mitnehmen, den wir nur irgendwie mitnehmen können."

Der nach 18 Runden nur einen Punkt vor Ried liegende SCR Altach will nach drei Spielen ohne Tore und Punkte im Abstiegskampf wieder zurück auf die Siegerstraße finden. "Wir haben die Möglichkeit, den Bock umzustoßen. Darauf warten wir. Wir brauchen Erfolgserlebnisse", sagte Altach-Trainer Miroslav Klose im Vorfeld der Begegnung gegen die fünftplatzierte WSG Tirol, die vier Spiele vor der Punkteteilung ihren Platz in der Meistergruppe so gut wie fixieren kann.

Für die Mannschaft von Thomas Silberberger ist das Duell im Ländle ist zumindest ein kleiner Matchball. "Die anderen spielen vor uns. Es kann sein, dass wir am Sonntag wissen, dass wir mit einem Sieg auf die Ziellinie kommen", erklärte der Coach. "Die Geschichte zeigt, dass 30 Punkte reichen." Die Wattener haben derzeit 27 Punkte auf dem Konto. Silberberger warnte aber gleichzeitig vor dem "extrem schweren" Restprogramm mit Partien gegen den LASK, bei Rapid sowie gegen Sturm und wäre auch mit einem Remis in Altach zufrieden.

Ähnlich ist die Ausgangssituation bei Rapid Wien, das in der Tabelle punktegleich mit der WSG Tirol auf Rang vier liegt. Beim Rekordmeister orientiert man sich vor dem Spiel beim Wolfsberger AC aber nach oben. "Es geht nicht nur darum, unseren Platz im oberen Play-off zu haben", sagte Verteidiger Leopold Querfeld am Freitag. "Ich glaube nicht, dass es in der Mannschaft Thema ist, dass wir nur noch ein Spiel gewinnen müssen. Das ist nicht der Anspruch von uns."

Der Bilanz nach wird der "Dreier" am Sonntag schwer genug. Vor dem 20. Liga-Antreten hat Rapid nur dreimal im Lavanttal gewonnen. Vor drei Wochen konnte man sich aber im ÖFB-Cup-Viertelfinale gegen die Wolfsberger nach Verlängerung 3:1 durchsetzen. Der Druck ist zudem aufseiten der Kärntner, die als Tabellenneunte erstmals seit der Modusänderung 2018/19 die Meistergruppe zu verpassen drohen. Nach dem 3:0-Derbysieg gegen Austria Klagenfurt riecht man aber trotz eklatanter Heimschwäche (nur ein Sieg, vor fünf Monaten) noch Lunte.

Rapid-Trainer Zoran Barisic warnte im Vorfeld vor allem vor den Kärntner Offensivkräften "Taferner, Baribo und Malone". Spielvorbereitungen könne man jedoch oft "in den Mistkübel schmeißen", so Barisic. "Gegen Rapid ist jede Mannschaft doppelt, dreifach, vierfach, fünffach motiviert. Insofern geht jeder gegnerische Spieler über seine Grenzen hinaus. Wir müssen das in unserem Kopf drinnen haben. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir auf unsere Stärken vertrauen."

ribbon Zusammenfassung
  • Schlusslicht SV Ried ist zum Abschluss der 19. Runde beim Tabellenführer zu Gast.
  • Der WAC empfängt davor Rapid Wien und braucht Punkte im Kampf um die Meistergruppe.
  • "Wir werden dennoch alles probieren, denn wir wollen jeden Punkt mitnehmen, den wir nur irgendwie mitnehmen können."
  • Der Bilanz nach wird der "Dreier" am Sonntag schwer genug.
  • Vor dem 20. Liga-Antreten hat Rapid nur dreimal im Lavanttal gewonnen.