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Salzburg will gegen Lustenau Reaktion auf Cup-Aus zeigen

Nach dem ungewohnten Misserfolg im ÖFB-Cup startet Fußball-Serienmeister Red Bull Salzburg am Samstag mit mehr Druck als üblich ins Bundesliga-Frühjahr. Trainer Matthias Jaissle erwartet von seinen Spielern in der Heimpartie gegen Austria Lustenau eine Reaktion. Der Wolfsberger AC läutet in der 17. Runde die Aufholjagd im Kampf um das Meister-Play-off ein. Die Kärntner empfangen die WSG Tirol. Beide Samstagsspiele beginnen um 17.00 Uhr.

"So etwas macht natürlich etwas mit den Jungs. Wir hatten aber genug Zeit, um uns zu schütteln", erklärte Salzburg-Coach Jaissle zu den Nachwirkungen des Cup-Ausscheidens seiner Mannschaft gegen Sturm Graz. Auf der mentalen Ebene wurde dennoch gearbeitet. Es gab eine Besprechung mit der ganzen Mannschaft und auch Einzelgespräche, wie stets steht auch ein Sportpsychologe zur Verfügung. "Ich glaube, es ist so weit aufgearbeitet und die Mannschaft wird am Samstag eine Reaktion zeigen", ist der Trainer überzeugt.

Sein Team will gleich an den starken Herbst anschließen, als mit 39 Zählern in 16 Spielen die drittbeste Ausbeute nach 2018/19 (44) und 20019/20 (40) gelang. Was Jaissle verlangt, ist klar. "Ich werde sie an der Leistung ab der zweiten Halbzeit gegen Sturm messen, das will ich über 90 Minuten sehen", meinte er. Ob das 18-jährige israelische Talent Oscar Gloukh dabei sein wird, ließ Jaissle offen.

Keine Rolle für das Spiel gegen Lustenau wird das bevorstehende Heim-Duell mit der AS Roma am Donnerstag im Play-off-Hinspiel der Europa League spielen. Geringschätzung eines Gegners liegt Jaissle fern. "Aus sportlicher Sicht ist das für mich und für uns sicher keine Randnotiz. Wir bereiten uns extrem professionell auch auf Lustenau vor", stellte er im Vorfeld klar.

Lustenau-Trainer Markus Mader machte sich über die Rollenverteilung keine Illusionen. Das Hinspiel im August ging 0:6 verloren. "Wir wissen, dass wir krasser Außenseiter sind. Die Salzburger werden das Spiel gegen uns sehr, sehr ernst nehmen, nicht zuletzt weil sie im Cup einen Dämpfer bekommen haben und weil sie sich auf die Europa League nächste Woche vorbereiten wollen. Es wird eine Herkules-Aufgabe für uns."

Die Rolle als krasser Außenseiter könne aber auch positive Auswirkungen haben, vermutete Mader. "Trotzdem sage ich, dass es ein leichtes Spiel für uns ist, weil niemand damit rechnet, dass für uns was möglich ist. Aber wir fahren nicht nach Salzburg, um ein Urlaubswochenende zu verbringen, sondern wir wollen ein ernsthafter Gegner sein. Vielleicht gelingt es uns, wenn wir einen Top-Tag haben, dass wir für eine Überraschung sorgen können."

Der Wolfsberger AC will in der zweiten Samstagspartie die Aufholjagd im Kampf um das Meister-Play-off einläuten. Der Tabellen-Neunte aus Kärnten trifft auf die starke WSG Tirol. Die Wattener stehen auf Rang fünf und damit über dem Strich - dort, wo die Kärntner hinmöchten. "Das ist das Ziel", betonte WAC-Trainer Robin Dutt. Um diesem näher zu kommen, benötigen die "Wölfe" einen Dreier im Heimspiel.

Wie das funktioniert, hat Wolfsberg bereits in der Hinrunde gezeigt, als man in Tirol mit 3:1 als Sieger vom Platz ging. Das muss und soll wiederholt werden, damit Wattens - das derzeit mit 24 Punkten sieben Zähler mehr aufweist - nicht enteilt. "Wichtig ist für uns, dass wir da gleich erfolgreich reinstarten. Wenn wir nicht gewinnen, ist der Abstand zur WSG schon relativ groß und schwer aufholbar", so Dutt. Zum sechstplatzierten Kärntner Rivalen Austria Klagenfurt fehlen vier Punkte. Allerdings hat die Dutt-Elf in dieser Saison nur eines von acht Heimspielen gewinnen können, sechs gingen verloren - die schlechteste Heimbilanz der Liga.

Im Gegensatz zu den Tirolern hat der WAC bereits ein Pflichtspiel in den Beinen. Das Cup-Viertelfinale gegen Rapid wurde daheim trotz Führung mit 1:3 in der Verlängerung verloren. Dutt nahm einige Erkenntnisse aus der Niederlage mit. "Von der Einstellung, Mentalität, Arbeit gegen den Ball her war das ganz gut. Bei der Zielstrebigkeit zum Torabschluss, da ist sicherlich noch Luft nach oben." Bis auf die verletzten David Gugganig und Augustine Boakye hat der Deutsche alle Mann an Bord.

Die WSG wiederum möchte nach der dreimonatigen Winterpause an die guten Leistungen im Herbst anschließen. In den vergangenen fünf Runden gewann die Truppe von Trainer Thomas Silberberger vier Mal bei einem Remis. Die Partie im Lavanttal sieht der Coach als "richtungsweisendes Spiel für beide Mannschaften. Mit einem Sieg setzt du dich zehn Punkte vom WAC ab. Mit einer Niederlage wäre der WAC wieder voll im Geschehen."

Silberberger erwartet gegen den WAC "ein Match auf Augenhöhe" und angesichts der Ausgangssituation "einen Kampf auf Biegen und Brechen". Traditionell sind die Begegnungen zwischen den beiden Teams torreiche Angelegenheiten. In neun Aufeinandertreffen in der Bundesliga wurden satte 39 Treffer erzielt - also mehr als vier pro Spiel. Allerdings müssen die Tiroler nun den nach Italien gewechselten Stürmer Nik Prelec ersetzen.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach dem ungewohnten Misserfolg im ÖFB-Cup startet Fußball-Serienmeister Red Bull Salzburg am Samstag mit mehr Druck als üblich ins Bundesliga-Frühjahr.
  • Trainer Matthias Jaissle erwartet von seinen Spielern in der Heimpartie gegen Austria Lustenau eine Reaktion.
  • Der Wolfsberger AC läutet in der 17. Runde die Aufholjagd im Kampf um das Meister-Play-off ein.
  • Die Kärntner empfangen die WSG Tirol.
  • Mit einem Sieg setzt du dich zehn Punkte vom WAC ab.