Salzburg siegte vor Sevilla-Trip auch im Sparmodus
Im Auswärtsspiel beim FC Sevilla sollte zum Auftakt der Champions League jener gewisse Schlendrian nicht einreißen, der gegen die in der Liga noch sieglosen Wattener mitunter zu sehen war. Das Gegentor wurde durch einen Fauxpas von Maximilian Wöber eingeleitet, offensiv wurde erst nach der Einwechslung der Torschützen Noah Okafor (83.) und Benjamin Sesko (88.) die nötige Durchschlagskraft erreicht. Die Beine der WSG-Profis waren dabei schon müde.
Jaissle war mit den drei Zählern zufrieden. "Die Art und Weise lässt viel Luft nach oben", sagte er aber. Die Defensivarbeit der ganzen Mannschaft sei ausbaufähig gewesen. Der ehemalige Hoffenheim-Profi gestand seinen Spielern mit Blick auf die vergangenen Länderspiele eine schwächere Vorstellung jedoch auch zu. "Nach diesen zehn Tagen, wo die Jungs in aller Herrgotts Länder unterwegs waren, ist es nicht selbstverständlich, gleich wieder bei 100 Prozent zu sein. Ich mache ihnen da keinen Vorwurf", meinte Jaissle.
Auf Sevilla - Salzburg bricht Montagmittag nach Andalusien auf - soll die Leistung in Innsbruck nicht abfärben. "Das wird ein ganz anderes Spiel gegen eine internationale Topmannschaft", sagte Jaissle über den Vierten der abgelaufenen spanischen Meisterschaft. Die Mannschaft fahre mit großer Vorfreude gen Süden. "Vielleicht gibt es eine Überraschung."
Okafor unterstrich die Ambitionen der Salzburger. "Wir sind ungeschlagen, haben auch gegen Atletico und Barcelona gezeigt, dass wir mithalten können. Wir müssen unser Spiel durchziehen", erklärte der Schweizer auf Sky. Gegen Atletico gelang in einem Testspiel Ende Juli ein 1:0, die Katalanen bezwangen die Bullen kurz darauf ebenfalls in der Vorbereitung mit 2:1.
In Sevilla zur Verfügung stehen sollte wieder Brenden Aaronsen, der nach seinem Trip zum US-Team noch geschont wurde. Zlatko Junuzovic plagt eine Fersenprellung. Wöber musste gegen die WSG nach knapp 70 Minuten angeschlagen vom Platz. Beim Verteidiger müsse man nun einmal abwarten, so Jaissle. Nach der Reise zum FC Sevilla steht für Salzburg in der Liga der nächste Schlager auf dem Programm: Kommenden Sonntag gastiert Rapid in Wals-Siezenheim.
Aufseiten der WSG fiel Thomas Silberbergers Analyse treffend aus. "Der Unterschied war die Bank. Wir tauschen einen ein, der 7.000 Euro kostet, Red Bull einen, der 20 Millionen wert ist", sagte der Coach der Tiroler beim Pressetermin nach der Partie mit Verweis auf seinen 20-jährigen Liga-Debütanten Stefan Skrbo. Dabei hätte seine Elf nach dem 1:1 durch Bror Blume (54.) sogar Aufwind verspürt, meinte Silberberger. Von nur fünf Zählern aus den bisherigen sieben Runde werde er sich nicht irritieren lassen.
Insgesamt sei er mit den Leistungen nach wie vor zufrieden, meinte Silberberger. "Ich bin überzeugt, dass die Punkte kommen. Die Spielanlage, wie wir spielen wollen, ist ein längerer Prozess. Sich mit einem Doppeldecker-Bus zu verbarrikadieren, ist einfacher zu implementieren." Blume wollte ebenfalls nicht Trübsal blasen. "Es fühlt sich nicht an, dass wir schlecht spielen. Das ist etwas Positives. Wir müssen einfach dran bleiben", meinte der Däne. Auf die WSG wartet nun das Auswärtsspiel bei Sturm Graz.
Zusammenfassung
- Matthias Jaissle hatte auch am Innsbrucker Tivoli am Ende leicht lachen.
- Das 3:1 gegen eine lange unangenehme WSG Tirol war der zehnte Sieg im zehnten Pflichtspiel dieser Saison für den 33-jährigen Chefcoach von Red Bull Salzburg.
- Auf Sevilla - Salzburg bricht Montagmittag nach Andalusien auf - soll die Leistung in Innsbruck nicht abfärben.
- Insgesamt sei er mit den Leistungen nach wie vor zufrieden, meinte Silberberger.