Rekordsieger Djokovic zum 9. Mal im Australian-Open-Finale
Djokovic hatte zuvor alle seine Halbfinali beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres gewonnen. Qualifikant Karazew (ATP-Nummer 114) vermochte die Serie nicht zu beenden. Der 27-Jährige hatte aber selbst Großartiges geschafft, als überhaupt erster Spieler beim Grand-Slam-Debüt das Semifinale erreicht und es in "Down Under" als erster Qualifikant seit 21 Jahren in die Vorschlussrunde geschafft.
Doch gegen die Klasse und Abgebrühtheit des Gewinners von 17 Grand-Slam-Titeln war der Erfolgslauf zu Ende. Karazew, der seit fast drei Jahren in Minsk (Weißrussland) lebt und dort von Jahor Jazyk trainiert wird, hatte zuvor die Gesetzten Diego Schwartzman (ARG), Felix Auger-Aliassime (CAN) und Thiem-Bezwinger Grigor Dimitrow (BUL) ausgeschaltet.
In Djokovic, der nach eigenen Worten sein bisher bestes Turniermatch bestritt, fand er aber seinen Meister. Doch zumindest gegen Ende des zweiten Satzes, als er nach einem Break (zum 3:5) auf 4:5 stellte und danach zwei Breakchancen zum 5:5 vorfand, forderte Karazew auch den Favoriten im ersten Duell mehr als diesem lieb war. Die Erleichterung des 33-Jährigen nach dem gewonnenen Punkt zum 6:4 war offensichtlich. Djokovic musste im dritten Satz zwar noch einen zweiten Aufschlagverlust (zum 2:2) hinnehmen, schlug aber postwendend zurück. Nach 1:43 Stunden verwertete er mit seinem 17. Ass den ersten Matchball.
"Große Gratulation", sagte Djokovic noch auf dem Platz in Richtung seines Gegners. "Er hat das in seinem ersten Grand-Slam-Turnier super gemacht." Mit der eigenen Vorstellung war er vollauf zufrieden, die körperlichen Probleme, verursacht durch eine Bauchmuskelblessur, hat er offenbar überwunden. "Ich habe mich großartig gefühlt, hatte keine Schmerzen, das war mein bisher bestes Match. Das kam zur rechten Zeit", freute sich Djokovic.
Was den Finalgegner betrifft, so äußerte Djokovic keine Vorliebe. Zuletzt hatte er am spielfreien Tag nicht trainiert, vor dem Finale wollte er an einem der beiden Tage nicht zum Racket greifen. "Ich habe jetzt genug Matchpraxis und spiele gut, Erholung ist nun das Wichtigste", sagte der Wahl-Monegasse, der zuvor sogar einige Stunden länger auf dem Platz gestanden war als Karazew. "Jetzt gilt es Energie zu sammeln für das wichtigste Match."
Erstmals seit Freitag und nach dem Lockdown-Ende infolge eines Corona-Ausbruchs in einem Flughafen-Hotel waren in Melbourne wieder Zuschauer zugelassen. Am Donnerstag kamen auch zur Freude der Nummer 1 insgesamt 9.661 Fans zu den beiden Sessionen.
Zusammenfassung
- Rekordsieger Novak Djokovic steht zum neunten Mal im Endspiel der Australian Open.
- Der Weltranglisten-Erste gab sich am Donnerstag gegen den russischen Überraschungsmann Aslan Karazew beim 6:3,6:4,6:2 keine Blöße.
- Djokovic hatte zuvor alle seine Halbfinali beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres gewonnen.
- Djokovic musste im dritten Satz zwar noch einen zweiten Aufschlagverlust hinnehmen, schlug aber postwendend zurück.