Rapid will vor Prag-Duellen nicht "goschert" sein
Der Umbruch beim österreichischen Serienmeister, der einige zentrale Spieler und Trainer Jesse Marsch verlor, sieht Barisic nicht als Einladung, um große Töne zu spucken. "Wir wollen uns einmal für die Meistergruppe qualifizieren, wir wollen uns eine gute Ausgangsposition schaffen. Dann schauen wir, ob wir angreifen können. Wir wollen in eine europäische Gruppenphase kommen, dort wollen wir eine gute Figur abgeben", nannte er im APA-Gespräch die Saisonziele. "Aber ich glaube, wir sollten immer in kleinen Schritten denken, nicht goschert sein und irgendetwas hinausposaunen. Wer hoch fliegt, der fällt dann auch sehr hart."
Barisic erklärte weiter: "Wir sind ein Arbeiterverein, und dementsprechend müssen wir sehr hart für alles arbeiten." Zunächst gegen Sparta Prag. Er traue dem Team den Aufstieg zu, "obwohl wir sicher nicht als Favorit ins Spiel gehen". Die Tschechen hätten "doch eine teurere Mannschaft", die sehr strukturiert und gut organisiert zu Werke gehe. "Sie können laufen, wollen und können aber auch Fußball spielen." Mit Sturm-Aktie Adam Hlozek, Innenverteidiger Ondrej Celustka (beide Tschechien) und David Hancko (Slowakei) hat der Verein aus dem Norden der "Goldenen Stadt" auch drei EM-Teilnehmer im Kader.
Im Hinspiel wollen die Rapidler den Heimvorteil - 18.000 Besucher oder mehr werden erwartet - ausnutzen und anschreiben. "Wenn wir da im ersten Spiel eine gute Leistung bringen, kann das schon sehr viel für die nächste Zeit ordnen", sagte Trainer Dietmar Kühbauer, der personell fast aus dem Vollen schöpfen kann. Nur die noch im Aufbautraining befindlichen Philipp Schobesberger und Dalibor Velimirovic werden fix fehlen, bei Christopher Dibon wird wohl weiter zugewartet. "Am Dienstag ist ein Spiel, wo man wirklich am Limit sein muss", betonte Kühbauer. Im Falle des Aufstiegs würde der französische Vorsaison-Dritte AS Monaco mit Trainer Niko Kovac warten.
Die massive Unterstützung der Fans war schon am vergangenen Freitag beim 6:0-Cup-Erfolg gegen Wiener Viktoria spürbar. Knapp über 8.000 Zuschauer waren im Allianz Stadion, doch "gefühlt war es, als wären 35.000 da. Das ist schon für uns enorm wichtig, wenn diese Stimmung da ist, das permanente Anfeuern", sagte Kühbauer. "Wenn man die Stimmung anschaut, wissen wir, was wir die eineinhalb Jahre davor vermisst haben", zeigte sich auch Barisic beeindruckt. Wie lange die Stadiontore für alle offen sein werden, könne man vor dem Hintergrund wieder steigender Coronavirus-Neuinfektionen "seriöserweise nicht sagen".
Die Pandemie habe alle Fußballclubs in Europa getroffen, sagte Barisic. Das erschwert jetzt große Sprünge auf dem Transfermarkt - auch bei Rapid. "Summa summarum haben wir minus zwei Spieler", stellte Kühbauer unlängst fest. "Wenn der eine oder andere noch kommen würde, hätte ich auch nichts dagegen". Den nötigen Spielraum dafür würde der Einzug in eine Gruppenphase schaffen. Damit könnte man eventuell vorbauen, falls später im Sommer noch Spieler abhandenkommen sollten. Häufig genannte Transferkandidaten sind Maximilian Ullmann, Ercan Kara oder Taxiarchis Fountas.
"Wenn du eine gute Mannschaft hast, wo der eine oder andere auf sich aufmerksam macht, dann ist das ja nur gut und positiv. Das ist ja auch eins unserer Geschäftsfelder, von denen wir leben", meinte Barisic, der zuletzt einen Leihvertrag mit Yusuf Demir und dem FC Barcelona ausgehandelt hat. Barca hat 2022 eine Kaufoption für den 18-Jährigen, die mit 10 Millionen Euro angegeben wurde. "Ich würde es ihm wünschen, dass er sich durchsetzt", sagte er. "Und falls er zurückkommt, kriegen wir einen besseren Spieler."
Zusammenfassung
- Die zwei Spiele in der Champions-League-Qualifikation gegen Sparta Prag könnten das Schicksal von Rapid in dieser Saison wesentlich bestimmen.
- "Sie können laufen, wollen und können aber auch Fußball spielen."
- "Am Dienstag ist ein Spiel, wo man wirklich am Limit sein muss", betonte Kühbauer.
- "Summa summarum haben wir minus zwei Spieler", stellte Kühbauer unlängst fest.
- Den nötigen Spielraum dafür würde der Einzug in eine Gruppenphase schaffen.