"Wolfsgruß" im Stadion: Sportminister fordert Konsequenzen
Das zweite Tor gegen Österreich feierte der Abwehrspieler Merih Demiral am Dienstagabend mit einer rechtsextremen Geste. Er zeigte den türkischen "Wolfsgruß", ein Erkennungszeichen der ultranationalistischen "Grauen Wölfe" in der Türkei.
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) erklärte, dass sie eine Untersuchung wegen "mutmaßlich unangemessenen Verhaltens" des türkischen Nationalspielers eingeleitet habe. Das begrüßt auch Sportminister Werner Kogler (Grüne) im PULS 24 Interview.
Kogler fordert Konsequenzen
Die Geste sei für ein "No-Go", das definitiv Konsequenzen nach sich ziehen müsse. Dass es aber in erster Instanz nun einmal Angelegenheit der UEFA sei, sei zu respektieren. Schließlich gehe es um die "Autonomie des Sportes".
Video: "Wolfsgruß" ist "No-Go", sagt Kogler
Kogler will Nationalstadion
Demiral selbst interpretierte die Geste deutlich weniger scharf. "Ich wollte einfach nur demonstrieren, wie sehr ich mich freue und wie stolz ich bin", meinte er. Das ordnet Integrationsexperte Kenan Güngör PULS 24 gegenüber hingegen anders ein. Der Wolfsgruß sei ausschließlich ein rechtsextremistisches Zeichen. Dass ein Nationalspieler es gezeigt hatte, sei "Propaganda für die Grauen Wölfe".
Generell sollten Sportler:innen aber ihre politische Meinung äußern dürfen, meinte der Vizekanzler. Er hält es aber eher mit ÖFB-Trainer Ralf Rangnick. Der hatte sich in der "Zeit im Bild 2" gegen Rechtsextremismus und für mehr Zusammenhalt ausgesprochen. Rangnicks Worte sind für Kogler "sehr, sehr weise, angebracht und wohltuend".
Kogler wünscht sich nach der EM, auch wenn Österreich es nicht ins Viertelfinale geschafft hat, mehr Raum für den Fußball. Er befürwortet - genau wie Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) - ein neues Nationalstadion. Ob das ein modernisiertes Ernst-Happel-Stadion oder aber ein "Multifunktionsstadion" werden soll, ließ er offen.
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Zusammenfassung
- Das EM-Achtelfinale Österreich gegen die Türkei hat ein (verbales) Nachspiel.
- Der türkische Nationalspieler Merih Demiral zeigte den "Wolfsgruß", die UEFA ermittelt.
- Nun schaltete sich auch Sportminister Werner Kogler (Grüne) ein und verurteilte die Aktion im PULS 24 Interview.
- Für ihn ist die Geste ein "No-Go", die Konsequenzen haben muss.