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Rapid gegen Sturm auf der Suche nach verlorenen Punkten

Vor dem Fußball-Bundesliga-Heimspiel am Sonntag gegen Sturm Graz ist Rapids Position alles andere als optimal. Nur neun Zähler aus sieben Runden stehen zu Buche. Im Duell mit dem zweiplatzierten Cupsieger aus der Steiermark soll nun der Startschuss zu einer Aufholjagd erfolgen.

Für den LASK steht nach Liverpool das nächste Heimspiel gegen Hartberg an. Und auf die Wiener Austria wartet die Reise ins "Ländle" zu Altach.

Bei Rapid müssen dringend Punkte her. "Wir sind nicht zufrieden mit der Ausbeute und wissen, dass wir viele Punkte verschenkt haben", erklärte Trainer Zoran Barišić. Trotzdem regiert die Vorfreude auf die Partie, für die bisher 20.000 Tickets - 1.500 davon an Sturm-Fans - abgesetzt wurden. "Für mich sind solche Spiele gegen Sturm, Salzburg oder die Austria immer die leichtesten", meinte Barišić.

Der 53-Jährige sah den Grazern am Donnerstag beim Heim-1:2 in der Europa League gegen Sporting auf die Beine. "Da haben sie nicht so gespielt wie in der Meisterschaft, mit einer anderen Grundordnung und einer anderen Spielanlage. Sie haben nicht so hoch attackiert wie sonst."

In Wien-Hütteldorf dürfte Sturm jedoch wieder zur altbekannten Philosophie zurückkehren. "Ich rechne damit, dass sie so wie immer aus ihrer Grundordnung heraus hoch attackieren werden", sagte Barišić.

Dass den Grazern die aufreibende Partie gegen Sporting noch am Sonntag in den Knochen stecken könnte, glaubt der Rapid-Coach nicht. "Auch wir haben ein Monsterprogramm hinter uns und ich habe das nie als Ausrede hergenommen", betonte Barišić.

Sturm-Graz-Coach Christian Ilzer war nach dem Unentschieden gegen Red Bull Salzburg mit harter Schiedsrichter-Kritik aufgefallen. Barišić meinte dazu: "Wir diskutieren intern oft, ob ich auch draufhauen und solche Statements abgeben soll. Aber welches Vorbild wäre ich, wenn ich auf die Schiedsrichter losgehe?"

Für Sturm findet eine intensive Phase mit Spielen gegen Salzburg, Sporting und Rapid innerhalb von neun Tagen ihren Abschluss. "Eine Highlight-Woche, da geht nicht viel drüber", sagte Ilzer. Der Steirer ist auf ein "sehr emotionelles Spiel" eingestellt.

"Rapid spielt, was die Leistungen betrifft, eine sehr gute Saison. Sie haben dann immer wieder leichtfertig Punkte abgegeben, aber uns ist schon bewusst, zu welchen Leistungen sie imstande sind", erklärte Ilzer.

Nicht nur für Sturm, auch für den LASK ist am Sonntag gegen die Hartberger Bundesliga-Alltag angesagt. Das Kontrastprogramm soll für Robert Žulj und Co. aber kein Thema sein, die Ambitionen der Linzer bleiben gleich. Gelingt zu Hause der nächste Dreier in der Meisterschaft, halten die Athletiker schon bei vier Siegen in Folge. Vor Hartberg gab man sich aber zurecht als gewarnt.

Die Oststeirer machten den Oberösterreichern zuletzt konstant das Leben schwer. Acht Spiele ist Hartberg in der Liga gegen den LASK ungeschlagen. Fünf Remis und drei Siege lautet die Bilanz aus diesen Partien. 3:0 siegte der TSV im vergangenen Oktober in Linz, im Frühjahr gab es ein 2:2 in der Steiermark.

Aktuell kann das Aufeinandertreffen mit Blick auf die Tabelle als Spitzenspiel durchgehen. Hartberg hat sich nach dem dritten Saisonsieg in der Vorwoche gegen die Austria (2:1) auf den vierten Platz vorgeschoben. Auf den drittplatzierten LASK fehlen drei Zähler.

Das 1:3 gegen Liverpool bleibt als Highlight in Erinnerung, Punkte brachte es keine ein. "Wir haben das professionell abgehakt, weil wir am Sonntag wieder gegen sehr starke Hartberger spielen. Man hat schon gemerkt, dass einige nicht sofort schlafen konnten nach den Eindrücken gestern", berichtete Trainer Thomas Sageder.

Es gelte nun, den Kopf für die kommende Aufgabe frei zu bekommen. "Es gehört aber zum Profi-Geschäft dazu, dass man das schafft."

Bei den Hartbergern könnte Maximilian Entrup wieder zur Verfügung stehen. Der fünffache Saisontorschütze musste vergangene Woche wegen Rückenproblemen pausieren, Risiko will Trainer Markus Schopp nun keines eingehen. Als vorderste Spitze vertrat ihn ohnehin Donis Avdijaj blendend.

"Ich glaube nicht, dass wir uns als TSV Hartberg vor dem LASK fürchten müssen. Es ist schon so, dass wir unsere Leistung auch bestätigen wollen", sagte Hartbergs Sportchef.

Auf die Austria wartet am Sonntag nach einer bisher verkorksten Saison nun auch noch die Reise ins "Ländle". In Altach taten sich die Violetten in der Vergangenheit traditionell schwer, nun läuft die Mannschaft von Michael Wimmer Gefahr, weiter Richtung Tabellenende abzurutschen. Nur Platz zehn bei mageren fünf Punkten steht für die Austria nach sieben Runden zu Buche.

Die Altacher dürfen sich hingegen freuen. Acht Zähler wurden unter dem neuen Cheftrainer Joachim Standfest bisher gesammelt, also zu diesen Zeitpunkt doppelt so viele wie in der Vorsaison. Bei einem Sieg gegen die Austria wären die Favoritner bereits sechs Zähler abgehängt. Die Vorzeichen dafür stehen nicht schlecht: So gelangen den Vorarlbergern 11 ihrer 15 Bundesliga-Siege gegen die Wiener im Schnabelholz.

Am Wiener Verteilerkreis herrschte auch diese Woche wieder Gesprächsbedarf. In Hartberg verlor die Austria trotz früher Führung wieder einmal den Faden, die 1:2-Niederlage verstärkte die Verunsicherung im Austria-Lager.

"Natürlich haben wir diese Woche auch genutzt, um zu analysieren, um in die Köpfe der Spieler reinzukommen. Aber ich habe hier eine klare Meinung dazu: Wir können reden, reden, reden, am Ende helfen nur Erfolgserlebnisse", betonte Trainer Wimmer vor der Reise nach Altach. Dort gebe es erneut die "Chance, den sogenannten Bock umzustoßen".

Nicht förderlich für die nötige Ruhe im Verein war wohl, dass in dieser Woche von einem neuen Sparprogramm beim finanziell angeschlagenen Klub die Rede war. Präsident Kurt Gollowitzer sagte zur Tagezeitung "Kurier": "Wir müssen leider diesen neuen Kurs ausgeben, weil die unpopulären Schritte unumgänglich sind."

Der sportliche Bereich soll nicht davon betroffen sein. Finanzielle Löcher sollen offenbar wieder die bisherigen Investoren schließen. Auf Harald Zagiczek, der am 2. Oktober seinen Posten als Wirtschaftsvorstand der Austria-AG antritt, wartet damit genug Arbeit.

ribbon Zusammenfassung
  • Vor dem Fußball-Bundesliga-Heimspiel am Sonntag gegen Sturm Graz ist Rapids Position alles andere als optimal.
  • Nur neun Zähler aus sieben Runden stehen zu Buche.
  • Im Duell mit dem zweiplatzierten Cupsieger aus der Steiermark soll nun der Startschuss zu einer Aufholjagd erfolgen.