Protest-Aktion vor FIFA-Zentrale in Zürich
Der Freitag als Aktionstag wurde gewählt, weil am Abend in Doha die Gruppen der Endrunde (21. November bis 18. Dezember) ausgelost werden. Beteiligt waren die Verbände AWO International und AWO Bezirk Westliches Westfalen. Bedruckt waren die Bälle mit dem Zitat "Weltgewissen, du bist ein Fleck der Schande". Es seien noch weitere Aktionen geplant, hieß es in einer Mitteilung. Gesammelt werden auch Spenden, "die den Menschen in den Ländern der Getöteten zu Gute kommen".
Der WM-Gastgeber steht praktisch seit der Vergabe Ende 2010 wegen der Menschenrechtslage und der Bedingungen für ausländische Arbeiter in der Kritik. Im Mittelpunkt stand und steht das sogenannte Kafala-System, das Arbeitnehmern aus dem Ausland praktisch alle Rechte nimmt. Laut der Zeitung "Guardian" sind seit der Vergabe mehr als 6.500 Arbeiter aus Südostasien gestorben.
Die Regierung des Emirats verweist immer wieder auf zahlreiche Reformen - insbesondere für die Arbeitnehmerrechte. Im Gegensatz zu anderen Ländern der Region ist das Kafala-System in Katar offiziell abgeschafft. Verstöße gegen die neuen Gesetze würden rigoros verfolgt, heißt es aus dem Emirat, das Fehler eingesteht und Geduld einfordert. Mit Bezug auf die gestorbenen Arbeiter argumentiert Katar, die Sterberate liege angesichts von mehr als 1,4 Millionen Menschen aus der Region im Land im zu erwartenden Bereich.
Zusammenfassung
- Als Protest gegen die Ausrichtung der WM 2022 in Katar haben Künstler Volker-Johannes Trieb sowie die Verbände der Arbeiterwohlfahrt 6.500 mit Sand gefüllte Fußbälle vor der FIFA-Zentrale abgeladen.
- Im Mittelpunkt stand und steht das sogenannte Kafala-System, das Arbeitnehmern aus dem Ausland praktisch alle Rechte nimmt.