Olympia beginnt heute in Tokio: Die wichtigsten Fragen und Antworten
Mit einem Jahr Verspätung starten die Olympischen Sommerspiele in Tokio. Im folgenden gibt es die wichtigsten Fragen und Antworten zu den Spielen.
Von wann bis wann finden die Spiele statt?
Eröffnung und offizieller Beginn der Olympischen Sommerspiele 2020 (wie sie noch immer heißen) ist am Freitag, den 23. Juli, im Olympiastadion von Tokio. Die ersten Wettkämpfe - etwa im Fußball - laufen schon seit dem 21. Juli, allerdings noch ohne Medaillenentscheidungen. Am 8. August geht Olympia mit der Abschlusszeremonie zu Ende.
Wie ist die Corona-Lage in Tokio?
In der japanischen Hauptstadt wurde Anfang Juli offiziell der Corona-Notstand verhängt. Das ist allerdings kein harter Lockdown. Die Menschen sind aufgerufen, zu Hause zu bleiben, Restaurants und Kaufhäuser schließen um 20 Uhr und es gibt keinen Alkoholausschank. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist aktuell mit 19,7 vergleichsweise niedrig – allerdings auch die Impfquote. Nur rund 23 Prozent sind durchgeimpft. Der Notstand gilt vorläufig bis zwei Wochen nach dem Ende der Olympischen Spiele.
Einen Tag vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Tokio haben die Organisatoren zwölf weitere Corona-Fälle vermeldet. In Japan gehen Menschen gegen die Spiele auf die Straßen.
Wie sicher sind die Spiele?
Thomas Bach, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, betonte in einem Interview, von den Spielen gehe kein Risiko für die restliche Bevölkerung aus. Schließlich seien sowohl die Sportler als auch Medienvertreter vom Rest des Landes abgeschottet und ein Großteil der Teilnehmenden geimpft. Vor der Einreise nach Japan müssen sich alle Beteiligten zwei PCR-Tests unterziehen. Zuschauer gibt es keine, im olympischen Dorf gibt es strenge Abstandsregeln. Kondome werden nicht ausgegeben, wie sonst üblich, damit die Athleten auf Distanz achten.
Die meisten Japaner befürchten aber, dass die Athleten aus aller Welt die Delta-Variante einschleppen könnten. In den Umfragen der letzten Monate sprachen sich rund 80 Prozent für eine Verschiebung oder Absage aus. Mit Stand Donnerstag gab in Zusammenhang mit Olympia es bereits 87 Corona-Fälle.
Welche Sportarten sind neu dabei?
Heuer gibt es sechs neue olympische Disziplinen. Am spektakulärsten ist davon wohl das Skateboarden. Für Österreich besonders interessant ist zudem das Klettern. Neu hinzugekommen sind auch Surfen, Karate und Streetball, also Basketball im Modus drei gegen drei auf einen Korb. Nach 13 Jahren wieder als olympische Disziplinen dabei sind zudem Baseball und die Variante Softball.
Insgesamt fallen in 31 Sportarten 339 Entscheidungen.
Wer sind die Ausnahmestars bei den diesjährigen Sommerspielen?
Eine große Medailleanwärterin ist sicherlich die US-amerikanische Turnerin Simone Biles. Mit knapp 1,42 Metern Körpergröße und 24 Jahren ist sie eine der erfolgreichsten Turnerinnen der Geschichte, mehrere Turnelemente sind bereits von ihr erfunden und nach ihr benannt worden. Auch ihre Landsfrau Katie Ledecky ist eine Gold-Anwärterin. Mit ebenfalls 24 Jahren ist bereits fünffache Olympia-Gold-Gewinnerin und gilt als eine der besten Schwimmerinnen aller Zeiten.
Clemens Doppler, ehemaliger Olympionike im Beachvolleyball, spricht über den Reiz von Olympia und wie sich die strengen Corona-Regeln auswirken werden.
Auch der Stabhochspringer Armand Duplantis zählt zu den großen Favoriten. Der Schwede mit US-Wurzeln hält mit erst 22 Jahren bereits sämtliche Weltrekorde. Im vergangenen Jahr übersprang er sowohl in der Halle als auch im Freien die bisherigen Bestmarken. Möglicherweise übertrifft er seine Rekorde in Tokio sogar noch einmal.
Großes ist auch von dem kenianischen Läufer Eliud Kipchoge. Er erregte im Oktober 2019 Aufsehen, als er als erster Mensch einen Marathon unter zwei Stunden lief. Da dies nicht unter Wettkampfbedingungen geschah, wurde es nicht als neuer Weltrekord anerkannt. Das könnte er aber in Tokio nachholen.
Für Aufsehen werden im olympischen Dorf zudem Superstars wie Tennis-As Novak Djokovic oder der Basketballer Kevin Durant oder sorgen.
Wer sind die österreichischen Medaillenhoffnungen?
Zu den größten Mediallenhoffnungen Österreichs zählen der Kletterer Jakob Schubert und der Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger. Großes darf man sich auch von den Seglern Thomas Zajac und Tanja Frank erwarten. Nach einer Bronzemedaille in Brasilien vor inzwischen fünf Jahren brennen sie auf Gold. Die beiden werden auch die Fahnenträger der österreichischen Delegation sein.
Auf weitere Medaillen darf sich Österreich auch im Judo, Segeln, Triathlon, Schwimmen, Rudern, Kanu und Mountainbike Hoffnungen machen.
Österreich ist mit 75 Athletinnen und Athleten in Tokio dabei - die größte Delegation seit Sydney 2000 und wird in 20 der 33 Sportarten antreten.
Zusammenfassung
- Wie sicher sind die Spiele? Welche Sportarten sind neu? Wo kann Österreich Medaillen holen? Die wichtigsten Fragen und Antworten darauf gibt es hier.