ÖFB-Team verliert in Dänemark 0:1 - Dänen lösen WM-Ticket

Die Österreicher kassieren ihre dritte Niederlage in den vergangenen vier Partien. Die Chance auf den zweiten Gruppenplatz ist damit endgültig dahin. Das ÖFB-Team liegt sieben Punkte hinter den zweitplatzierten Schotten auf Rang vier, hat aber gute Chancen, dank des Nations-League-Gruppensieges im Vorjahr noch das WM-Play-off zu erreichen. In den beiden abschließenden Quali-Partien geht es in Klagenfurt gegen Israel (12. November) und die Republik Moldau (15. November) - ob mit Franco Foda als Teamchef, ist nach den jüngsten Leistungen nicht gesichert. Die Gastgeber buchen mit dem achten Sieg im achten Quali-Spiel bereits zwei Runden vor Schluss ihr Ticket für die WM 2022 in Katar.

Grüll und Kara in der Startelf

Foda wählt gegen die bisher makellosen Dänen eine defensivere Ausrichtung als am Samstag beim 2:0-Pflichtsieg auf den Färöern. Statt der Offensivkräfte Karim Onisiwo und Florian Kainz rücken Innenverteidiger Stefan Posch und Marco Grüll in die Startformation. Für Grüll ist es das erste Länderspiel. Der Rapidler legt auf dem linken Flügel einen couragierten Auftritt hin.

Im Sturmzentrum agiert wie auch schon auf den Färöern Ercan Kara. Dass erstmals seit mehr als zehn Jahren zwei Rapid-Kicker in der ÖFB-Startelf stehen, ist auch den insgesamt elf Ausfällen geschuldet, die Foda zu verkraften hatte.

Torlose erste Hälfte

Im mit 35.000 Zuschauern ausverkauften Parken herrscht schon vor Spielbeginn Partystimmung. Den Anfangselan der Dänen vermag das ÖFB-Team jedoch zu stoppen. Die Nummer zehn der FIFA-Weltrangliste hat zwar mehr vom temporeichen Spiel, klare Torchancen lassen die Österreicher in den ersten 20 Minuten aber nicht zu.

Nach einem Ballverlust von David Alaba scheitert Dänemarks auffälligster Offensivakteur Andreas Skov Olsen an Daniel Bachmann (23.). Der ÖFB-Keeper musst danach auch einen Schuss aus der Drehung von Mikkel Damsgaard parieren (30.). So konzentriert die Österreicher verteidigen, klare Torchancen erarbeiten sie sich nicht. Ein Hinteregger-Kopfball nach Freistoßflanke von David Alaba segelt über das Tor (25.).

Maehle mit Goldtor

Die Dänen schlagen wie schon beim 4:0 im März in Wien nach Seitenwechsel zu. Wenige Minuten, nachdem Bachmann einen Schuss von Thomas Delaney zur Seite abgewehrt hat, (48.), nutzt dieser einen Ballverlust von Kara, um über das halbe Feld zu marschieren. Im Strafraum bedient Delaney Maehle, der ins kurze Eck einschießt. Für den Außenverteidiger von Atalanta Bergamo ist es das sechste Länderspieltor in diesem Jahr.

Fodas stellt, indem er Mittelfeldmann Stefan Ilsanker in die Innenverteidigung zurückschiebt, kurzfristig auf eine defensive Dreierkette um, um den Außenverteidigern Christopher Trimmel und Alaba mehr Möglichkeiten nach vorne zu eröffnen. Das Experiment wird zehn Minuten später mit Ilsankers Auswechslung wieder revidiert. Ein Elferfoul von Bachmann an Delaney bleibt wegen Abseits ohne Folgen (67.).

Offensiv fällt den Österreichern auch mit der Hereinnahme von Louis Schaub und Onisiwo für Ilsanker und Kara (beide 72.) bzw. Michael Gregoritsch und Kainz für Grüll und Laimer (beide 83.) wenig ein. Ein Schaub-Schuss von der Strafraumgrenze nach Alaba-Zuspiel geht klar daneben (82.). Dänemark bringt den Sieg und damit das WM-Ticket letztlich sicher über die Zeit.

Dänemark weiter makellos, Österreich darf hoffen 

Die Dänen kassieren auch in der achten Quali-Partie kein Gegentor. Sie halten bei einem Torverhältnis von 27:0. Österreich dagegen muss im vierten Pflichtspiel-Duell der Geschichte mit Dänemark die vierte Niederlage hinnehmen. In der laufenden Quali gelangen bisher nur gegen die Färöer und Moldau Siege. In den bisher fünf Partien gegen Dänemark, Schottland und Israel holte die ÖFB-Auswahl erst einen Punkt.

Die nächste Chance gibt es in einem Monat daheim gegen Israel. Ob Foda dann noch an der Seitenlinie steht, werden die kommenden Wochen zeigen. Die Entscheidung liegt auch beim neuen ÖFB-Präsidenten Gerhard Milletich, der am Sonntag Leo Windtner ablöst. Für den Oberösterreicher, der den Verband seit 2009 führte, gab es kein Abschiedsgeschenk in Form eines Erfolgserlebnisses.