Nach Rassismus-Eklat internationale Match-Sperre für Ungarn gefordert
Bei Englands 4:0-Sieg in der WM-Qualifikation gegen Ungarn in Budapest sollen einige Zuschauer Affenlaute in Richtung von Jude Bellingham und Raheem Sterling gemacht haben, wie englische Medien berichteten. Bellingham von Borussia Dortmund war in dem Spiel nicht zum Einsatz gekommen, Manchster-City-Profi Sterling spielte von Beginn an.
Der 26-jährige Offensivspieler erzielte das 1:0 für die Three Lions, die nach weiteren Toren von Harry Kane, Harry Maguire und Declan Rice in der WM-Qualifikation den vierten Sieg im vierten Spiel holten.
Soutghate: Rassistische Fans sind "Dinosaurier"
Nach dem Spiel kritisierte England-Trainer Gareth Southgate das Verhalten der Fans scharf: "Es hört sich so an, als hätte es einige Vorfälle gegeben und jeder weiß, wofür wir als Team stehen, und das ist völlig inakzeptabel." Die "Dinosaurier", wie Southgate die rassistischen Fans nannte, würden der UEFA gemeldet werden.
FIFA will Handeln
Die FIFA kündigte am Freitag an, Maßnahmen setzen zu wollen. "Die FIFA lehnt jegliche Form von Rassismus und Gewalt strikt ab und hat eine klare Null-Toleranz-Haltung für ein derartiges Verhalten im Fußball", hieß es in einer Mitteilung.
"Will die Ungarn nicht mehr sehen"
Ein Vorsitzender der englischen Anti-Rassismus-Kampagne Kick It Out forderte nun, dass Ungarn von künftigen internationalen Turnieren ausgeschlossen werde. "Ich will die Ungarn nicht mehr bei einem Turnier sehen, bis sie ihre Dinge geregelt haben, damit es keine rassistischen und homophoben Beleidigungen mehr gibt. Sie verstehen, welche Aktionen ihre Fanbasis setzt", sagte Troy Townsend.
Es ist der zweite rassistische Vorfall innerhalb kürzester Zeit. Nach dem Ausscheiden der Engländer im Elfterschießen gegen Italien im Finale der Europameisterschaft waren Marcus Rashford, Jadon Sancho und Bukayo Saka online rassistisch beschimpft worden. Deshalb waren die englischen Spieler vor dem Anpfiif in der Puskas-Arena in die Knie gegangen, um ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung zu setzen.
Johnson sieht FIFA in der Pflicht
Auch der britische Premierminister Boris Johnson kritisiert das "völlig inakzeptable" Verhalten der Fans. Auf Twitter fordert er die FIFA zum Handeln auf: "Ich fordere die FIFA auf, energische Maßnahmen gegen die Verantwortlichen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass diese Art von schändlichem Verhalten endgültig aus dem Spiel entfernt wird."
https://twitter.com/BorisJohnson/status/1433695025913901056
Zwei-Spiele-Sperre in UEFA-Wettbewerben
Ungarn war wegen diskriminierenden Verhaltens seiner Fans bei den EM-Spielen im Sommer dazu verurteilt worden, seine nächsten zwei UEFA-Heimpflichtspiele ohne Zuschauer auszutragen. Damals waren unter anderem französische Spieler rassistisch beschimpft worden. Die Partie in der WM-Qualifikation gehört jedoch zu einem Wettbewerb des Weltverbands FIFA, weshalb Zuschauer zugelassen waren.
Zusammenfassung
- Bei Englands 4:0-Sieg in der WM-Qualifikation gegen Ungarn in Budapest sollen einige Zuschauer Affenlaute in Richtung von Jude Bellingham und Raheem Sterling gemacht haben, wie englische Medien berichteten.
- Nach dem Spiel kritisierte England-Trainer Gareth Southgate das Verhalten der Fans scharf: "Es hört sich so an, als hätte es einige Vorfälle gegeben und jeder weiß, wofür wir als Team stehen, und das ist völlig inakzeptabel."
- Die "Dinosaurier", wie Southgate die rassistischen Fans nannte, würden der UEFA gemeldet werden, kündigte Southgate an. Die FIFA kündigte Maßnahmen an.
- Ein Vorsitzender der englischen Anti-Rassismus-Kampagne Kick It Out forderte nun, dass Ungarn von künftigen internationalen Turnieren ausgeschlossen werde.
- Ungarn war wegen diskriminierenden Verhaltens seiner Fans bei den EM-Spielen im Sommer dazu verurteilt worden, seine nächsten zwei UEFA-Heimpflichtspiele ohne Zuschauer auszutragen.
- Damals waren unter anderem französische Spieler rassistisch beschimpft worden. Die Partie in der WM-Qualifikation gehört jedoch zu einem Wettbewerb des Weltverbands FIFA, weshalb Zuschauer zugelassen waren.