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KTM startet mit frischen Kräften und hohen Zielen

KTM geht nach einem eingeleiteten Generationenwechsel mit hohen Erwartungen in die neue MotoGP-Saison. Ziel sei es, im WM-Finish um die Top drei mitzufahren, erklärte KTM-Motorsportchef Pit Beirer bei der Online-Teampräsentation am Donnerstag. Das Line-up ist vielversprechend. Neben den Siegfahrern Brad Binder und Miguel Oliveira bei Red Bull KTM tritt das zweite Werksteam Tech3 mit den in den Nachwuchsklassen hochdekorierten Neulingen Remy Gardner und Raul Fernandez an.

Fünf GP-Siege hat KTM in der Motorrad-Königsklasse bereits eingefahren - im Vorjahr je einen durch Oliveira in Barcelona und Binder beim Heimrennen in Spielberg. Der Südafrikaner Binder landete in der WM als bester Pilot in Orange auf Rang sechs. 2022 soll auf der RC16 noch mehr möglich sein, "Konstanz" ist das Zauberwort. Vor allem die Qualifying-Performance soll verbessert werden. Die Reifen kamen auf einer Runde im Vorjahr nur selten auf Hochform.

Das Selbstvertrauen ist vor der sechsten KTM-Saison in der MotoGP gewachsen. "Unser Ziel ist es, konstant an jedem Wochenende da zu sein, in die Top 5 zu kommen und am Ende der Saison um einen Podestplatz in der WM zu kämpfen", sagte Beirer. "Ich weiß, dass das sehr hochgesteckt ist, weil auch die anderen Hersteller ambitionierte Ziele haben, aber wir sind jetzt stark: Wir haben das Team, die Basis, das Bike und wir haben die Fahrer."

Francesco Guidotti kam als Teammanager vom Ducati-Satellitenteam Pramac zu den Oberösterreichern. Der Italiener ist weniger Techniker als sein Vorgänger Mike Leitner. Guidottis Fokus geht mehr in Richtung Teammanagement, er soll seine Erfahrung einbringen. "Es ist immer wichtig, besser zu sein als im Jahr davor", meinte der 49-Jährige. "Dafür brauchen wir konstantere Ergebnisse." Die Fahrer hätten beide bereits Rennen gewonnen. "Können und Potenzial sind also da."

Binder (26) geht in seine dritte MotoGP-Saison, der dreifache GP-Sieger Oliveira (27) in seine vierte. Der zum Teil in Wien lebende Portugiese kämpfte 2021 nach einer starken ersten Saisonhälfte mit drei Podestplätzen in Folge mit einer im August erlittenen Handverletzung. "Es war definitiv eine Lernkurve für mich. Mir hat die Konstanz gefehlt, das will ich diese Saison verbessern", sagte Oliveira. Auch Binder will eine solche festgestellt haben: "Ich bin bereiter, als ich es jemals sein werde."

Erstmals tragen alle vier KTM-Piloten in der MotoGP die Marke "Eigenbau". Und alle waren entweder in der Moto2- oder Moto3-Klasse bereits Weltmeister oder Vizeweltmeister. Gardner (23) und Fernandez (21), beide aus dem eigenen Akademie-System, kämpften im Vorjahr gegeneinander um den Moto2-Titel. Am Ende setzte sich der Australier, Sohn des ehemaligen 500-ccm-Weltmeisters Wayne Gardner (Titel 1987), durch.

Die Vorschusslorbeeren sind groß. Tech3 will mit dem Duo auf das Niveau von 2020 zurück, als man mit Oliveira zwei Rennen gewann. "Mit Fahrern wie Remy und Paul kann man große Träume haben", meinte Teamchef Herve Poncharal. Ziel sei es, den "Rookie des Jahres"-Titel zu holen. Auch für den einen oder anderen Podestplatz könnten die Neulinge gut sein.

Die ersten Tests im Vorjahr seien laut Gardner vielversprechend gewesen. "Es wird ein langes, aber interessantes Jahr", meinte der Moto2-Weltmeister. Tatsächlich stehen in der Königsklasse in der kommenden Saison 21 Rennen auf dem Programm, so viele wie nie zuvor - das erste am 6. März in Losail in Katar. Die ersten Testfahrten gehen bereits nächste Woche in Malaysia über die Bühne.

ribbon Zusammenfassung
  • KTM geht nach einem eingeleiteten Generationenwechsel mit hohen Erwartungen in die neue MotoGP-Saison.
  • Ziel sei es, im WM-Finish um die Top drei mitzufahren, erklärte KTM-Motorsportchef Pit Beirer bei der Online-Teampräsentation am Donnerstag.
  • Gardner (23) und Fernandez (21), beide aus dem eigenen Akademie-System, kämpften im Vorjahr gegeneinander um den Moto2-Titel.
  • Die ersten Tests im Vorjahr seien laut Gardner vielversprechend gewesen.