EM-Elfmeterdrama: Spanien behält gegen Schweiz Oberhand
Die Schweiz hat die erneute Elfersensation bei der Fußball-EM nur hauchdünn verpasst. Die Eidgenossen unterlagen am Freitag im Viertelfinale in St. Petersburg den eigentlich überlegenen Spaniern nach einem 1:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung erst im finalen Shootout und dürfen doch nicht für ihr historisches erstes Halbfinale bei einem Großereignis planen.
Nach unglücklichem frühen Rückstand durch ein Eigentor von Denis Zakaria (8.) profitierten die Eidgenossen auch von der Passivität der dominanten Spanier und hielten nach dem 1:1 durch Xherdan Shaqiri (68.) selbst in Unterzahl (ab 77.) dem vor allem in der Verlängerung hohen Druck stand. Am Ende belohnten sich die Spanier aber doch noch und treffen am Dienstag in London auf den Sieger der Abendpartie zwischen Belgien und Italien.
Personell setzten die Trainer im Vergleich zum Achtelfinale größtenteils auf Kontinuität. Bei Spanien war die Defensive leicht verändert, kamen Pau Torres und Jordi Alba für die halblinke und linke Seite. Aufseiten der Schweiz rückte durch die Sperre von Granit Xhaka einzig Zakaria im zentralen Mittelfeld neu in die Startelf.
Und just er wurde gleich zum Pechvogel. Einen zentralen, recht ungefährlichen halbhohen Volley Albas vom Sechzehner fälschte der Mann von Borussia Mönchengladbach unhaltbar für Goalie Yann Sommer ab. Das bereits zehnte Eigentor dieser EM - in allen Endrunden davor hatte es insgesamt nur neun gegeben - war ein idealer Start für die bis dahin dominanten, aber harmlosen Spanier.
Daran sollte sich nicht viel ändern. Die Schweiz lauerte auf Konterchancen, lief dabei aber mehrmals ins Abseits. Und die vom Druck befreiten Spanier übten sich im geduldigen Passspiel, wurden gegen die gut gestaffelten Schweizer aber praktisch nicht gefährlich. So wie in der 23. bzw. 24. Minute, als erst Nico Elvedi vor Alvaro Morata klärte, ehe dieser nach der folgenden Ecke Sommer per Kopfball testete. Die Schweiz, die Stürmer Breel Embolo schon nach 23. Minute verletzt austauschen musste, hatte vor der Pause noch einen Manuel-Akanji-Köpfler neben das Tor (35.) zu bieten.
Lange plätscherte die zweite Hälfte im Stile der ersten dahin, sieht man von einem Zakaria-Köpfler knapp am Tor vorbei (56.) ab. Doch die Eidgenossen wurden mutiger, auch weil Spanien kaum Motivation erkennen ließ, die Führung auszubauen. Und so zwang erst Steven Zuber Spanien-Tormann Unai Simon zum Eingreifen (64.), wenig später hatte dann Shaqiri seinen großen Auftritt: Nach einem Missverständnis des Innenverteidiger-Duos Aymeric Laporte/Pau Torres musste der verwaiste Kapitän aus wenigen Metern nur noch einschieben.
Dass Remo Freuler für ein Foul an Gerard Moreno wenig später Rot sah (77.), war durchaus nachvollziehbar, änderte vorerst aber wenig am Geschehen. Immerhin wachte Spanien etwas auf, mit einem harmlosen Moreno-Schuss auf Sommer (84.) konnte man die Verlängerung aber nicht mehr vermeiden.
Dort machte Spanien dann ernst, schnürte den Gegner völlig ein. Moreno verpasste gleich zum Auftakt das Tor nur hauchdünn (92.), dann war es Sommer, der sich gegen Jordi Alba (95.), Moreno (101.), Mikel Oyarzabal (103., 105.), Dani Olmo (112.), Sergio Busquets (115.) und wieder Moreno (118.) auszeichnen konnte. Das aufopfernd agierende Schweizer Bollwerk hielt bis zur 120. Minute stand.
Im Elferschießen versagten den Schweizern dann die Nerven. Mario Gavranovic traf noch zum Start, schließlich aber scheiterten Fabian Schär, Manuel Akanji und Ruben Vargas. Oyarzabal verwandelte den letzten spanischen Versuch souverän zum 3:1.
Zusammenfassung
- Die Schweiz hat die erneute Elfersensation bei der Fußball-EM nur hauchdünn verpasst.
- Die Eidgenossen unterlagen am Freitag im Viertelfinale in St. Petersburg den eigentlich überlegenen Spaniern nach einem 1:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung erst im finalen Shootout und dürfen doch nicht für ihr historisches erstes Halbfinale planen.
- Nach unglücklichem frühen Rückstand durch ein Eigentor von Denis Zakaria (8.) profitierten die Eidgenossen auch von der Passivität der dominanten Spanier und hielten nach dem 1:1 durch Xherdan Shaqiri (68.) selbst in Unterzahl (ab 77.) dem Druck stand.
- Im Elferschießen versagten den Schweizern dann die Nerven. Mario Gavranovic traf noch zum Start, schließlich aber scheiterten Fabian Schär, Manuel Akanji und Ruben Vargas. Oyarzabal verwandelte den letzten spanischen Versuch souverän zum 3:1.
- Am Ende belohnten sich die Spanier und treffen am Dienstag in London auf den Sieger der Abendpartie zwischen Belgien und Italien.
- Personell setzten die Trainer im Vergleich zum Achtelfinale größtenteils auf Kontinuität. Bei Spanien war die Defensive leicht verändert, kamen Pau Torres und Jordi Alba für die halblinke und linke Seite.