Argentiniens Fußball-Stars sorgen für Rassismus-Skandal
"Sie spielen für Frankreich, aber sie kommen aus Angola. Seine Mutter ist Nigerianerin, sein Vater Kameruner, aber im Pass steht: Französisch" sangen argentinische Nationalspieler in einem Instagram-Video des Kickers Enzo Fernández in der Nacht auf Montag.
Es zeigt die Spieler beim Feiern im Bus. Argentinien hatte gerade erst die Copa América gewonnen. Sie grölten rassistische Gesängen und singen abfällig über das französische Nationalteam.
Verhalten hat Nachspiel
Der französische Fußballverband (FFF) zog beim Weltverband FIFA sofort Konsequenzen und brachte eine Beschwerde wegen "rassistischer und diskriminierender Äußerungen" argentinischer Spieler ein, heißt es in einem Statement.
Einige französische Spieler zeigten sich nach dem Vorfall schockiert. So etwa Wesley Fofana, der mit Fernández bei Chelsea spielt. Das sei "ungezügelter Rassismus", sagte er. Fofana, aber auch Axel Disasi und Malo Gusto, zwei weitere französische Spieler, die beim englischen Klub unter Vertrag stehen, sind Fernández mittlerweile auf Instagram entfolgt.
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"Erbärmlicher" Vorfall
Die französische Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra nannte den Vorfall "erbärmlich". Sie spricht davon, dass derartiges Verhalten bereits wiederholt vorgefallen ist und verlangt eine Reaktion der FIFA.
Oudéa-Castéra spricht damit die Geschehnisse vor dem WM-Finale 2022 in Frankreich an. Argentinien setzte sich im Endspiel der WM beim Elfmeterschießen gegen Frankreich durch. Argentinische Fans grölten am Rande des Finalspiels ähnliche Gesänge.
Entschuldigung von Fernández
Fernández hat sich inzwischen auf Instagram dafür entschuldigt. "Dieses Video, dieser Moment, diese Worte, das entspricht nicht meinem Charakter. Es tut mehr sehr leid", schrieb der 23-Jährige.
Zusammenfassung
- Argentinien gewann das Finale der Copa América gegen Kolumbien, doch ein Video von Enzo Fernández sorgte für einen Rassismus-Skandal.
- In dem Video singen argentinische Spieler rassistische Gesänge gegen das französische Nationalteam und spielen auf die afrikanische Herkunft einiger Spieler an.
- Der französische Fußballverband reichte eine Beschwerde bei der FIFA ein, und die französische Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra forderte eine Reaktion.
- Fernández hat sich inzwischen auf Instagram dafür entschuldigt.