Zwei Tote bei Protesten im Irak
Bei Protesten in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind zwei Menschen getötet worden. Die Demonstranten seien auf dem zentralen Tahrir-Platz in der Nacht auf Montag von Tränengasgeschossen der Sicherheitskräfte getroffen worden, sagten Ärzte in Bagdad den Medien.
Es sind die ersten tödlichen Zusammenstöße auf dem symbolträchtigen Platz seit dem Amtsantritt von Ministerpräsident Mustafa Kadhemi Anfang Mai. Der Tahrir-Platz war vergangenen Oktober Ausgangspunkt monatelanger Massenproteste. Dabei waren über 550 Menschen getötet und Zehntausende verletzt worden. Zudem wurden mehrere Dutzend Aktivisten ermordet oder verschleppt.
Die Proteste richteten sich zunächst gegen Korruption, hohe Jugendarbeitslosigkeit und Dienstleistungsengpässe, wandelten sich jedoch rasch in regierungskritische Proteste und die Forderung nach einem politischen Neubeginn. Der neue Regierungschef Kadhemi versprach eine Untersuchung der Gewalt und einen politischen Neubeginn.
Am Sonntag kam es nun erneut zu Demonstrationen, die sich gegen die regelmäßigen Abschaltungen des Stromnetzes richten. In den vergangenen Jahren hatte es deswegen im Sommer wiederholt Proteste gegen. Mehrmals wurden als Reaktion darauf Minister entlassen.
Im Zusammenhang mit den Massenprotesten im vergangen Jahr hatten Menschenrechtsaktivisten den irakischen Sicherheitskräften vorgeworfen, Geschosse für den militärischen Einsatz gegen Demonstranten einzusetzen. In sozialen Netzwerken beschuldigten viele Internetnutzer nun die neue Regierung, die Repression der vorherigen fortzusetzen.
Zusammenfassung
- Bei Protesten in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind zwei Menschen getötet worden.
- In den vergangenen Jahren hatte es deswegen im Sommer wiederholt Proteste gegen.
- Im Zusammenhang mit den Massenprotesten im vergangen Jahr hatten Menschenrechtsaktivisten den irakischen Sicherheitskräften vorgeworfen, Geschosse für den militärischen Einsatz gegen Demonstranten einzusetzen.