Der chinesische Präsident Xi Jinping und der ukrainische Präsident Wolodymyr SelenskyjAPA/SPUTNIK/AFP/Genya SAVILOV, Vladimir ASTAPKOVICH

Xi telefonierte mit Selenskyj und schickt Sondergesandten

Der chinesische Präsident Xi Jinping hat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert.

Selenskyj sprach am Mittwoch auf Twitter von einem langen und sinnvollen Gespräch. Xi sagte laut chinesischen Staatsmedien, China habe immer auf der Seite des Friedens gestanden. Chinas Position sei, zu Frieden und Gesprächen zu drängen.

Sondergesandter reist in die Ukraine

Xi kündigte auch an, einen Sondergesandten in die Ukraine zu schicken. Dieser solle Gespräche mit allen Konfliktparteien zur Beilegung der Ukraine-Krise führen. Ein chinesischer Spitzendiplomat sagte, dass das Telefonat ein Zeichen für die "objektive" und "unparteiische" Position Chinas in internationalen Fragen und sein Verantwortungsbewusstsein als großes Land sei.

Selenskyj berichtete, dass auch ein ukrainischer Botschafter für China ernannt werde. Gemeinsam mit dem Telefongespräch werde dies "einen kräftigen Impuls für die Entwicklung unserer bilateralen Beziehungen geben", sagte der Präsident nach Angaben der Nachrichtenagentur Ukrinform.

Ein Sprecher Selenskyjs sagte, das Telefongespräch mit Xi habe "fast eine Stunde" gedauert. Eher zurückhaltend fiel die erste Reaktion aus Russland aus. Man sehe, dass Peking bereit sei, Gespräche zu "erleichtern", teilte das russische Außenministerium mit.

Chinas 12-Punkte-Friedensplan

Das Telefonat war schon seit Wochen erwartet worden. China hatte im Februar einen Zwölf-Punkte-Plan für die Beendigung des Ukraine-Kriegs vorgelegt, der international auf verhaltenes Echo gestoßen war. Xi hatte danach nämlich bei einem Besuch in Moskau demonstrativ die russisch-chinesische Partnerschaft bekräftigt.

Der Zwölf-Punkte-Plan Chinas enthält einen Aufruf zum Dialog, eine klare Absage zum Einsatz von Atomwaffen sowie ein Bekenntnis zum Völkerrecht. "Die Souveränität, Unabhängigkeit und territoriale Integrität aller Länder muss wirksam gewahrt werden", heißt es in Punkt eins des Dokuments.

Was das im Fall der Ukraine bedeutet, wird aber nicht ausgeführt. Russland hat sich schon im Jahr 2014 die ukrainische Halbinsel Krim einverleibt, nach Kriegsbeginn folgte die Annexion von vier weiteren ukrainischen Regionen, von denen das Land aber keine einzige zur Gänze kontrolliert. Beide Schritte wurden international nicht anerkannt.

ribbon Zusammenfassung
  • Der chinesische Präsident Xi Jinping hat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert.
  • Selenskyj sprach am Mittwoch auf Twitter von einem langen und sinnvollen Gespräch.
  • Xi sagte laut chinesischen Staatsmedien, China habe immer auf der Seite des Friedens gestanden.
  • Dieser solle Gespräche mit allen Konfliktparteien zur Beilegung der Ukraine-Krise führen.
  • Das Telefonat war schon seit Wochen erwartet worden.