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Selenskyj: Putin möchte die Ukraine in Blut ertränken

Nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin am Mittwoch die sofortige Teilmobilmachung seiner Streitkräfte angekündigt hat, meldete sich auch der ukrainische Präsident Selenskyj zu Wort. Die Drohungen Putins beeindrucken Selenskyj nicht. Man werde die Rückeroberung der Gebiete fortsetzen: "Wir werden Schritt für Schritt nach unseren Plänen handeln.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte im Gespräch mit "BILD"-Vize Paul Ronzheimer, dass er die Ansprache Putins gar nicht gesehen habe - es sei "nicht mein Lieblingsvideo". Außerdem sie Putins Rede für Selenskyj "nichts Neues" - "Ich habe alle Informationen, die ich brauche."

Probleme mit Militärpersonal

Bereits den ganzen letzten Monate habe Putin "die Mobilmachung durchgeführt". Die ukrainischen Geheimdienste und deren Verbündete hätten das bereits gesagt. "Wir wissen bereits, dass sie Kadetten mobilisiert haben, Jungs, die nicht kämpfen konnten. Diese Kadetten sind gefallen. Sie konnten nicht einmal ihre Ausbildung beenden. All diese Menschen können nicht kämpfen. Sie sind zu uns gekommen und sterben", erklärt Selenskyj.

Der Ukraine-Präsident weiter: "Er sieht, dass seine Einheiten einfach weglaufen. Er braucht eine millionenschwere Armee, die zu uns kommt. Denn er sieht dass ein großer Teil jener, die zu uns kommen, einfach wegläuft."

Selenskyj prophezeit ein düsteres Fazit: "Er möchte die Ukraine in Blut ertränken, aber auch im Blut seiner eigenen Soldaten."

Rückeroberung wird fortgesetzt

Die Drohungen Putins lassen Selenskyj jedoch unbeeindruckt - man werde die Rückeroberung der Gebiete fortsetzen: "Wir werden Schritt für Schritt nach unseren Plänen handeln. Ich bin mir sicher, wir werden unser Territorium befreien." Die Referenden seien "Scheinreferenden, 90% der Staaten werden sie nicht anerkennen".

Dass Putin Atomwaffen einsetzen könnte glaubt Selenskyj nicht. "Ich glaube nicht daran, dass er diese Waffen einsetzen wird. Ich glaube nicht, dass die Welt es zulassen wird, dass er diese Waffen einsetzt." Das Risiko sei aber nicht auszuschließen -"Wir können diesem Menschen nicht in den Kopf schauen."

Putins Drohungen dürfe man aber nicht nachgebe: "Morgen kann Putin sagen: Wir wollen außer der Ukraine auch einen Teil von Polen haben, sonst werden wir Atomwaffen einsetzen. Wir können diese Kompromisse nicht eingehen."

ribbon Zusammenfassung
  • Nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin am Mittwoch die sofortige Teilmobilmachung seiner Streitkräfte angekündigt hat, meldete sich auch der ukrainische Präsident Selenskyj zu Wort.
  • Die Drohungen Putins beeindrucken Selenskyj nicht. Man werde die Rückeroberung der Gebiete fortsetzen: "Wir werden Schritt für Schritt nach unseren Plänen handeln", sagte er im BILD-Interview.