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Westen: Teilmobilmachung wegen russischem Versagen im Ukraine-Kriegs

Der Westen sieht in der vom russischen Präsidenten Wladimir Putin angekündigten Teilmobilmachung vor allem ein Zeichen der Schwäche.

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz ortet als Grund für die Teilmobilmachung Misserfolge im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Invasion sei gescheitert, sagte auch der britische Verteidigungsminister Ben Wallace am Mittwoch in London. Die US-Botschafterin in Kiew, Bridget Brink, sprach von russischem Versagen.

Scholz: Ukraine-Invasion gescheitert

Scholz habe Putins Äußerungen zur Kenntnis genommen, sagte ein Regierungssprecher in Berlin und zitierte den Kanzler mit den Worten: "Das alles kann man sich nur erklären vor dem Hintergrund der Tatsache, dass der russische Angriff auf die Ukraine nicht erfolgreich verlaufen ist." Putin habe seine Truppen umgruppieren müssen, sich von Kiew zurückziehen müssen und auch im Osten der Ukraine nicht den gewünschten Erfolg erzielt, sagte der Sprecher. "Das ist ein sichtbares Zeichen dafür, dass die Ukraine sehr wirksam ist bei der Verteidigung der eigenen Integrität und Souveränität, nicht zuletzt auch wegen der massiven und großen Unterstützung aus vielen Ländern der Welt, ganz besonders auch aus Deutschland."

Wallace: Putin hat Zehntausende Russen in den Tod geschickt

Zusammen mit seinem Verteidigungsminister Sergej Schoigu habe Putin Zehntausende Bürger in den Tod geschickt, sagte der britische Verteidigungsminister Wallace. "Noch so viele Drohungen und noch so viel Propaganda können die Tatsache nicht verhehlen, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnt." Die internationale Gemeinschaft sei geeint, Russland werde weltweit zu einem Geächteten.

Die US-Botschafter in der Ukraine Bridget Ann Brink schrieb auf Twitter: "Scheinreferenden und Mobilmachungen sind Zeichen der Schwäche, des russischen Versagens." Und weiter: "Die Vereinigten Staaten werden den Anspruch Russlands auf angeblich annektiertes ukrainisches Gebiet niemals anerkennen, und wir werden der Ukraine so lange wie nötig zur Seite stehen."

Teilmobilisierung als Zeichen der Panik

Der Ministerpräsident der Niederlande, Mark Rutte, sieht in der "Mobilisierung und dem Aufruf zu Referenden in Donezk" ein Zeichen von Panik. Putins Rhetorik über Atomwaffen haben" wir schon oft gehört, und sie lässt uns kalt", sagte Rutte dem niederländischen Sender NOS. "Ich würde dazu raten, ruhig zu bleiben."

Auch Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki forderte die westlichen Staaten dazu auf, die Ukraine stärker zu unterstützen. Tschechiens Regierungschef Petr Fiala sprach von einem "Beweis dafür, dass Russland der alleinige Aggressor" sei. "Die von Wladimir Putin verkündete Teilmobilmachung ist ein Versuch, den Krieg, den Russland gegen die Ukraine begonnen hat, weiter zu eskalieren." Der lettische Außenminister Edgars Rinkevics kündigte laut Reuters an, "keine Russen" aufzunehmen, "die vor der Mobilisierung der Moskauer Truppen fliehen".

Mehr dazu:

ribbon Zusammenfassung
  • Der Westen sieht in der vom russischen Präsidenten Wladimir Putin angekündigten Teilmobilmachung vor allem ein Zeichen der Schwäche.
  • Der deutsche Kanzler Olaf Scholz ortet als Grund für die Teilmobilmachung Misserfolge im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
  • Die Invasion sei gescheitert, sagte auch der britische Verteidigungsminister Ben Wallace am Mittwoch in London.
  • Die US-Botschafterin in Kiew, Bridget Brink, sprach von russischem Versagen.