Trefelik fordert Ende der 2G-Kontrollen im Handel
Da die Impfpflicht überall gelte, wäre es ein rechtlicher Widerspruch in sich, sie punktuell im Handel zu kontrollieren, erklärte Trefelik am Montag und verwies auf ein Rechtsgutachten von Privatdozent Bernhard Müller, Partner der Kanzlei Dorda, im Auftrag der Sparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich.
Mit Impfpflicht auch Lockdown-Ende gefordert
Auch die epidemiologische Sichtweise spreche für die Abschaffung der 2G-Pflicht im Handel, gelte dort doch ohnehin für alle Einkaufswilligen eine Maskenpflicht, deren Einhaltung das Infektionsrisiko fast zur Gänze ausschließe, so Trefelik in einer Aussendung. "Die Impfpflicht muss zu einem Ende des Lockdowns für Ungeimpfte und damit auch zu einem Ende der 2G-Kontrollen im Handel führen", hatte er schon am Mittwoch verlangt.
Laut dem Müller-Gutachten bestehe der Zweck der bevorstehenden Impfpflicht darin, die Impfquote zu erhöhen und die Spitäler damit langfristig zu entlasten, so Trefelik am Montag: "Bisher sollte ein Lockdown für Ungeimpfte zum Impfen motivieren. Diese Motivation ist aber angesichts der Impfpflicht nicht mehr notwendig." Der Eingriff in die Erwerbsfreiheit, der mit der 2G-Pflicht im Handel - samt 2G-Kontrollen - verbunden sei, verliere durch die Impfpflicht seine Verhältnismäßigkeit. Die 2G-Pflicht im Handel samt 2G-Kontrollen werde also spätestens mit Einführung der Impfpflicht verfassungswidrig, so der Handelsobmann.
"Können nicht ewig Kontrolleure spielen"
"Wir können nicht ewig Kontrolleure spielen anstatt uns unserer Arbeit zu widmen", betonte Trefelik. Die 2G-Kontrollen habe man mitgetragen, weil das oberste Ziel der letzten Monate gewesen sei, einen neuerlichen Lockdown zu verhindern, der das "Aus" vieler Unternehmen bedeutet hätte. Zudem seien die Erfahrungen mit dem Überprüfen der 2G-Nachweise keineswegs positiv, denn viele Händler seien mit zunehmender Aggression konfrontiert. Das werde sich nach Ende des Lockdowns für Ungeimpfte und der 2G-Kontrollen aber hoffentlich wieder normalisieren. Auch hätten die Kontrollen den Rückgang der Frequenzen und Umsätze weiter verschärft, beklagte Trefelik. Vor allem wenn uneinsichtige Kunden Geschäfte betreten, schrecke die angespannte Stimmung auch Personen mit gültigem 2G-Nachweis ab.
Zusammenfassung
- Handelsobmann Rainer Trefelik pocht darauf, dass mit dem Inkrafttreten der Impfpflicht am 1. Februar in Österreich die 2G-Kontrollen im Handel abgeschafft werden müssen.
- Da die Impfpflicht überall gelte, wäre es ein rechtlicher Widerspruch in sich, sie punktuell im Handel zu kontrollieren, erklärte Trefelik am Montag.
- Er verwies auf ein Rechtsgutachten von Privatdozent Bernhard Müller, Partner der Kanzlei Dorda, im Auftrag der Sparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich.
- Auch die epidemiologische Sichtweise spreche für die Abschaffung der 2G-Pflicht im Handel, gelte dort doch ohnehin für alle Einkaufswilligen eine Maskenpflicht, deren Einhaltung das Infektionsrisiko fast zur Gänze ausschließe, so Trefelik.
- "Die Impfpflicht muss zu einem Ende des Lockdowns für Ungeimpfte und damit auch zu einem Ende der 2G-Kontrollen im Handel führen", hatte er schon am Mittwoch verlangt.