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Wien ist nun "Demokratiehauptstadt"

In der Bundeshauptstadt ist am Dienstag der Auftakt für das Demokratiejahr erfolgt. Wien ist ab sofort europäische "Demokratiehauptstadt", wobei die Donaumetropole sich als zweite Stadt nach Barcelona mit dem Titel schmücken darf. Dieser wird von der gemeinnützigen Non-Profit-Organisation European Capital of Democracy vergeben. Beim Auswahlverfahren setzte man sich gegen sieben Mitbewerber durch.

In den kommenden zwölf Monaten will man sich intensiv dem Thema Demokratie und Mitbestimmung widmen. "Der Titel Europäische Demokratiehauptstadt ist eine Anerkennung für die Bemühungen der Stadt Wien im Bereich der Demokratie sowie der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger am demokratischen Prozess. Er ist aber auch ein Auftrag, diesen Weg konsequent weiterzuentwickeln", hob Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) anlässlich der Auftaktveranstaltung hervor.

Demokratie, so versichert er, sei keine Selbstverständlichkeit. "Sie ist ein gemeinsames Projekt, das wir Tag für Tag erneuern müssen." Als Demokratiehauptstadt werde Wien dazu einen Beitrag leisten, versprach er: "Mit innovativen Projekten werden wir vorzeigen, wie der soziale Zusammenhalt durch noch mehr Teilhabe der Wienerinnen und Wiener gestärkt wird."

Im Rahmen des Demokratiejahrs sollen etwa bestehende Mitbestimmungsprojekte ausgebaut werden, wie der zuständige Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) erläuterte. Doch auch Vereine und Organisationen, Unternehmen oder öffentliche Institutionen, die mit ihren Angeboten Teil des Wiener Demokratiejahres werden wollen, können sich in den Programmkalender eintragen.

Für die Umsetzung einzelner Vorhaben gibt es ab 2025 eine eigene Förderung. Insgesamt stehen dafür 300.000 Euro zur Verfügung. Angekündigt wurde auch die Erarbeitung einer Wiener "Demokratiestrategie". Sie soll partizipativ mit Beteiligung der Zivilgesellschaft entwickelt werden, wie es hieß. Auch Veranstaltungsformate für den internationalen Austausch über Demokratieformate sind geplant.

Intensiver beschäftigt man sich auch mit dem Thema Fake News. Entwickelt werden dabei unter anderem interaktive Videospielkonzepte. Das Hauptziel sei, die europäische Gaming-Community für Fake News und Desinformation zu sensibilisieren und sie für deren Zurückdrängen zu mobilisieren, wurde betont. Bis zu je fünf nationale wie internationale Teams werden in Wien im Rahmen der Game City im Herbst 2025 daran arbeiten.

Zu diesem Schwerpunkt findet im kommenden Februar auch die "Safe Democracy Convention 2025" im Rathaus statt, bei der sich alles um Daten- und Informationssicherheit drehen wird. Beim "International Forum against Loneliness - Strategies & Solutions for Young People's Health" wiederum steht das Thema Einsamkeit und rücksichtsvolles Zusammenleben in einer Demokratie im Fokus.

(S E R V I C E - Web: www.capitalofdemocracy.eu )

ribbon Zusammenfassung
  • Wien wurde zur europäischen Demokratiehauptstadt ernannt und setzte sich gegen sieben Mitbewerber durch, um den Titel zu erhalten.
  • Im Rahmen des Demokratiejahres stehen ab 2025 insgesamt 300.000 Euro zur Förderung von Projekten zur Verfügung, die sich auf Demokratie und Mitbestimmung konzentrieren.
  • Interaktive Videospielkonzepte sollen die europäische Gaming-Community für Fake News sensibilisieren, wobei bis zu fünf nationale und internationale Teams im Herbst 2025 in Wien daran arbeiten werden.