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Vorschlag gegen Stromkosten-Explosion soll bei ÖVP liegen

Auch wenn der Strom an sich gleich teuer bleibt, wird die Stromrechnung 2025 deutlich in die Höhe schießen. Ein Vorschlag aus dem grünen Energieministerium, um die Kosten zumindest etwas zu dämpfen, soll seit Oktober bei der ÖVP in Bearbeitung liegen.

Das Netzentgelt, also die Gebühr zur Benutzung der Stromnetze, wird 2025 deutlich nach oben schießen. Im Schnitt steigen die Netzkosten um 23,1 Prozent, regional kommt es zu teils deutlichen Unterschieden. 

Netzkosten Strom 2025APA / E-Control

Die inzwischen eingedämmte Inflation könnte durch diesen Anstieg wieder entfacht werden, fürchten Beobachter. 

Doch das ist nicht die einzige Preissteigerung, auf die sich Haushalte und Unternehmen gefasst machen müssen. Das Auslaufen der Strompreisbremse kann je nach Stromtarif hunderte Euro an Mehrkosten pro Haushalt bedeuten. Und eine weitere Entlastungsmaßnahme fällt weg: die zwischenzeitlich abgesenkten Steuern und Abgaben. 

Steuersenkung läuft aus

Im Zuge der Energiekrise nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs wurde die Elektrizitätsabgabe fast gänzlich gestrichen. Die Reduktion auf 0,1 Cent/kWh läuft allerdings (so wie die Strompreisbremse) mit Jahresende aus und beträgt ab 1. Jänner wieder die eigentlich vorgesehenen 1,5 Cent/kWh. 

Auch der Wegfall der erneuerbaren Förderkosten endet per 31.12.2024. Wie hoch diese Kosten im kommenden Jahr ausfallen, wurde noch nicht festgelegt.

Video: Netzkosten für 2025 werden deutlich teurer

Gesetzesänderung soll bei der ÖVP liegen

Um die Absenkung dieser Abgaben zu verlängern, bräuchte es eine Gesetzesänderung. Die scheidende türkis-grüne Koalition hat aber keine Mehrheit mehr im Nationalrat. 

Der "Kurier" berichtete, dass ein Ministerratsvortrag zur Kostendämpfung seit Oktober beim Noch-Koalitionspartner, der ÖVP, liegt. Darin soll Energieministerin Leonore Gewessler vorschlagen, die Elektrizitätsabgabe auf das erlaubte Minimum zu senken sowie die erneuerbaren Förderkosten für 2025 erneut auszusetzen. 

Von ÖVP und SPÖ sei dazu aber keine Stellungnahme zu bekommen gewesen, so der "Kurier". Wenn das Gesetz noch rechtzeitig in Kraft treten soll, drängt die Zeit allerdings. Die letzten Nationalratssitzungen vor dem Jahreswechsel sind am 11. und 12. Dezember. 

ribbon Zusammenfassung
  • Auch wenn der Strom an sich gleich teuer bleibt, wird die Stromrechnung 2025 deutlich in die Höhe schießen.
  • Ein Vorschlag aus dem grünen Energieministerium, um die Kosten zumindest etwas zu dämpfen, soll seit Oktober bei der ÖVP in Bearbeitung liegen.
  • Der "Kurier" berichtete, dass ein Ministerratsvortrag zur Kostendämpfung seit Oktober beim Noch-Koalitionspartner, der ÖVP, liegt.
  • Von ÖVP und SPÖ sei dazu aber keine Stellungnahme zu bekommen gewesen.