Wallner: "Können nicht hinter jeden Bürger einen Polizisten stellen"

Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) erklärt im "Ö1"-Morgenjournal, warum man trotz der österreichweit höchsten Sieben-Tage-Inzidenz die Gastronomie früher öffnet als Wien. Wie der anstehende Lockdown für Ungeimpfte kontrolliert werden soll, ist noch nicht ganz klar.

Als einer der ersten Bundesländer wird Vorarlberg bereits am 12. Dezember die Gastronomie öffnen - trotz der österreichweit höchsten Sieben-Tage-Inzidenz. Landeshauptmann Markus Wallner verteidigt im "Ö1"-Morgenjournal den Öffnungsplan seines Bundeslandes und bewertet die "einheitlichen Schutzvorschriften" als entscheidender als den Zeitpunkt der Öffnung. Österreichweit gilt eine FFP2-Maskenpflicht und die 2G-Regel. Die Sperrstunde liegt bei 23:00 Uhr. Die Nachtgastronomie bleibt geschlossen. Die Einhaltung dieser Maßnahmen sei "wesentlich wichtiger" als der Öffnungszeitpunkt, so Wallner. Eine Verschärfung kündigt er dennoch an: In Restaurants und Wirtshäusern sollen nicht mehr als zehn Personen pro Tisch zugelassen sein. 

Wallner: "Wesentlich dichteres" Gastro-Angebot in Wien 

Im Vergleich zu Wien, dem Bundesland mit der niedrigsten Sieben-Tages-Inzidenz, wo die Gastronomie noch eine weitere Woche geschlossen bleibt, ortet Wallner Unterschiede. Wien habe ein "wesentlich dichteres Gastro-Angebot." Für die Entscheidung von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig zeigt er Verständnis. Prinzipiell sieht er jedoch kein Problem darin, dass in den Bundesländern einmal mehr verschiedene Regelungen gelten und verweist auf den engen Austausch der West-Region mit der Schweiz und Lichtenstein, wo es überhaupt keinen Lockdown gibt. "Man sagt immer das Virus kennt keine Bundesländer-Grenzen aber das Virus kennt auch keine nationalen Grenzen."

Den Lockdown für Ungeimpfte, dessen Ende noch nicht absehbar ist, will man mit Hilfe der Polizei und der Gesundheitsbehörden kontrollieren. Wallner zeigt sich jedoch skeptisch: "Klar ist, dass wir nicht hinter jeden Bürger einen Polizisten stellen können." Die Impflicht befürwortet der Landeshauptmann, auch wenn dies in der Vergangenheit nicht immer der Fall war ("Man kann seine Meinung auch einmal ändern."). Die geplanten Strafen von bis zu 600 Euro (mehrmals), die am Donnerstagnachmittag in einer Pressekonferenz verkündet werden sollen, hält Wallner für angemessen. "Die Strafe muss spürbar sein und einem Vergleich mit anderen Bereichen standhalten können." 

 

ribbon Zusammenfassung
  • Als einer der ersten Bundesländer wird Vorarlberg bereits 12. Dezember die Gastronomie öffnen - trotz der österreichweit höchsten Sieben-Tage-Inzidenz.
  • Landeshauptmann Markus Wallner verteidigt im "Ö1"-Morgenjournal den Öffnungsplan seines Bundeslandes und bewertet die "einheitlichen Schutzvorschriften" als entscheidender als den Zeitpunkt der Öffnung.
  • Eine Verschärfung kündigt er dennoch an: In Restaurants und Wirtshäusern sollen nicht mehr als zehn Personen pro Tisch zugelassen sein. 
  • Im Vergleich zu Wien, dem Bundesland mit der niedrigsten Sieben-Tages-Inzidenz, wo die Gastronomie noch eine weitere Woche geschlossen bleibt, ortet Wallner Unterschiede. Wien habe ein "wesentlich dichteres Gastro-Angebot."
  • Den Lockdown für Ungeimpfte, dessen Ende noch nicht absehbar ist, will man mit Hilfe der Polizei und der Gesundheitsbehörden kontrollieren. Wallner zeigt sich jedoch skeptisch: "Klar ist, dass wir nicht hinter jeden Bürger einen Polizisten stellen können.