Villach präsentiert Maßnahmen-Paket nach Terroranschlag
Villach geht vom Motto "Villach trauert" unmittelbar nach dem Anschlag und "Villach hält zusammen" nach der Trauerwoche zu dem Leitspruch "grenzenlosstark" über. "Villach ist immer eine Stadt gewesen, die bei großen Herausforderungen agiert und nicht nur reagiert hat", erklärte Bürgermeister Günther Albel (SPÖ). Das "Kraftpaket" bestehe aus drei Teilbereichen: "Der Gesellschaft Kraft geben", "Das Sicherheitsgefühl stärken" und "Der Wirtschaft Rückenwind geben".
In Kindergärten und Schulen wurden und werden Workshops zum Thema Gewalt und den Umgang mit Radikalisierung und Extremismus angeboten, sagte Vizebürgermeisterin und Sozialreferentin Gerda Sandriesser (SPÖ). Bürgerbeteiligung soll ebenfalls eine große Rolle spielen, es sind Diskussionsveranstaltungen, Vorträge und Workshops zu den Themen psychische Gesundheit und interkulturelle Gemeinschaft geplant.
Das Sicherheitsgefühl soll ebenfalls gestärkt werden, hierfür wurden laut Albel Forderungen an die Bundesregierung gesandt. So wird etwa eine "Firewall gegen Hassprediger" oder ein Verbot des politischen Islam gefordert. Zusätzlich soll in Bürgerdialogen erarbeitet werden, wie man das subjektive Sicherheitsgefühl stärken kann, etwa durch mehr Überwachung oder bessere Beleuchtung einzelner Orte.
Wirtschaft soll gefördert werden
Großer Teil des Paketes ist die Unterstützung der Innenstadtbetriebe. Mit der Aktion "Mehrwertfrühling" erhalten Villacherinnen und Villacher bis zu 25 Prozent ihres Einkaufes in Form von Villach-Gutscheinen retour. Diese können dann in der Villacher Innenstadt eingelöst werden. "Wir beleben dadurch die Innenstadt, wir schauen auf unsere regionalen Händler und Produkte", so der Obmann der Wirtschaftskammer Villach, Bernhard Plasounig.
Außerdem senkt die Stadt für Geschäftsflächen, die in ihrem Besitz sind, die Mieten um bis zu 30 Prozent. "Wir hoffen, dass hier auch private Vermieterinnen und Vermieter mitziehen werden", sagte Albel. Veranstaltungen in der Innenstadt werden ebenfalls gefördert, die Kosten dafür werden um die Hälfte reduziert.
Täter in U-Haft
Am 15. Februar hatte ein 23-jähriger Asylberechtigter aus Syrien in der Nähe des Hauptplatzes wahllos auf umstehende Männer eingestochen, ehe er von einem syrischen Landsmann mit dem Auto angefahren und aufgehalten wurde. Der 23-Jährige tötete einen 14-jährigen Villacher und verletzte fünf weitere Personen teilweise schwer, er befindet sich in Untersuchungshaft.
Zusammenfassung
- Die Stadt Villach hat nach dem Terroranschlag im Februar ein Maßnahmenpaket im Wert von 200.000 Euro präsentiert, das Prävention und die Stärkung der Innenstadt zum Ziel hat.
- Teil des Pakets ist die Senkung der Mieten städtischer Geschäftsflächen um bis zu 30 Prozent und die Rückerstattung von bis zu 25 Prozent des Einkaufspreises in Form von Villach-Gutscheinen.
- Es werden Forderungen an die Bundesregierung gestellt, darunter eine 'Firewall gegen Hassprediger' und ein Verbot des politischen Islam, um das Sicherheitsgefühl zu stärken.