Bohrn Mena: Rendi-Wagner und Doskozil "will niemand so haben"
Die SPÖ macht die Suche nach der Parteiführung weit auf. Jedes Parteimitglied kann bei der Mitgliederbefragung, die Chefposten und Spitzenkandidatur klären soll, antreten. Das birgt die Gefahr, dass "das Ganze jetzt in Lächerliche gezogen wird", sagt Arbeitsmarktexpertin Veronika Bohrn Mena bei WildUmstritten.
Dennoch sehe sie die Abstimmung als "Chance, die SPÖ zu demokratisieren". Es sei "das Beste, was der SPÖ passieren kann, dass sich Kanditat:innen bewerben", so Bohrn Mena. Denn Pamela Rendi-Wagner und Hans Peter Doskozil "will sowieso keiner so wirklich".
Machtkampf schadet SPÖ
Auch "Falter"-Journalistin Barbara Tóth sieht die Gefahr, dass die "an sich sehr gut Idee" einer Abstimmung und offenen Kandidatur "ad absurdum" geführt wird. Trotzdem sei es nun an der Zeit, für einen "kompletten Generationswechsel". "Ich sehe das als massiven internen Machtkampf, der am Ende der Partei sehr schaden wird. Ich finde es ein Wahnsinn, dass zwei rivalisierende 'Clans' seit Jahren darum kämpfen, wer die bessere Parteiführung haben könnte", erklärt sie bei Werner Sejka.
"Partei braucht Identität"
Laut dem ehemaligen Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber brauche es aktuell keine Debatte um "Köpfe und Personen", sondern über "Inhalte". "Die Partei braucht auch Identität, Geschlossenheit in sich selber", meint Anzengruber. Man müsse sich daher auch eher die Frage nach der Zukunft stellen: "Die Wahl werden wir irgendwie herausbringen, aber wenn es fünf [Anm. Kandidaten] sind, dann sind vier Verletzte da, weil es nur einer oder eine werden wird". Aus dieser Situation Geschlossenheit zu bilden brauche ebenfalls Zeit und werde für SPÖ eine Herausforderung sein.
Zusammenfassung
- Pamela Rendi-Wagner und Hans Peter Doskozil an der Spitze der SPÖ wolle "niemand so haben", erklärt Arbeitsmarktexpertin Veronika Bohrn Mena.
- Auch "Falter"-Journalistin Barbara Tóth fordert bei "Wildumstritten" einen Generationenwechsel bei den Sozialdemokraten.
- Laut dem EX-Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber brauche die Partei aktuell Geschlossenheit und Identität.