APA/HANS KLAUS TECHT

Vergoldeter Flügel im Parlament: Neue Ausschreibung "eher unrealistisch"

Das umstrittene Klavier im Parlament sorgt weiter für Wirbel. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka will nun prüfen, ob das Parlament den Flügel kaufen könne, auch eine Ausschreibung steht wieder im Raum. Da man aber genau dieses Bösendorfer-Modell will, ist das "unrealistisch", stellt man auf PULS 24 Anfrage klar.

"Eine allfällige Ausschreibung für den permanenten Erwerb eines Grand Pianos wird nach einer ersten Evaluierung angedacht", teilte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) in einer Anfragebeantwortung an die NEOS mit. Das sorgte nun abermals für Verwirrung um das goldene Klavier im neu-renovierten Parlament, das Sobotka dort unbedingt haben wollte.

Denn schon nach der Bekanntgabe, dass so ein Klavier ins Parlament kommen werde, stand Sobotka in der Kritik. In einem PULS 24 Interview mit Corinna Milborn erklärte er etwa noch im Jänner, dass er damals keine Ausschreibung wollte, weil das Parlament sonst nicht den Bösendorfer-Flügel bekommen hätte, sondern einen "aus China". 

Vertrag läuft aus

Deswegen habe man das Klavier vorerst für 3.000 Euro im Monat gemietet. Der Vertrag läuft aber im Juni aus. Laut Sobotka wurde eine Variante gewählt, bei der der Flügel nach einigen Monaten oder Jahren gekauft werden könnte, wobei die Miete einberechnet würde. "Wir werden eine Möglichkeit suchen, das Klavier zu kaufen", sagte Sobotka nun im Interview mit den "Oberösterreichischen Nachrichten". Kosten würde das etwa 140.000 Euro. 

Ausschreibung "eher unrealistisch"

Eine neue Ausschreibung, wie in der parlamentarischen Anfragebeantwortung in den Raum gestellt, sei damit aber nicht unbedingt gemeint, präzisierte jetzt ein Sprecher von Wolfgang Sobotka gegenüber PULS 24. Er sieht "keinen Widerspruch" zu den Angaben Sobotkas im PULS 24 Interview im Jänner. Man prüfe jetzt sämtliche Optionen - also auch, ob man den Flügel überhaupt kaufen oder, ob man den Vertrag auslaufen lassen wolle und das Klavier zurückgeben wird. Teil der Prüfung sei aber auch, ob eine Ausschreibung "sinnvoll oder verpflichtend" sei. Das sei aber "eher unrealistisch", weil man ja immer noch dieses bestimmte Modell wolle. Ein anderes Klavier komme eher nicht infrage. 

Dass man unbedingt einen Flügel von Bösendorfer im Parlament will, begründete der Sprecher damit, dass schon in Skizzen des Parlaments-Architekten Theophil Hansen ein solcher angedacht gewesen sei.

ribbon Zusammenfassung
  • Das umstrittene Klavier im Parlament sorgt weiter für Wirbel.
  • Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka will nun prüfen, ob das Parlament den Flügel kaufen könne, auch eine Ausschreibung steht wieder im Raum.
  • Da man aber genau dieses Bösendorfer-Modell will, ist das "unrealistisch", stellt man auf PULS 24 Anfrage klar.